• Glücksspielvertrag 2021: Ist jetzt alles legal?

    Mit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages 2021 (GlüStV) am 1. Juli gilt sowohl für Online-Casino-Betreiber als auch für die Spieler eine bundeseinheitliche Regelung des virtuellen Glücksspiels. Doch da die Übergangsphase bereits am 15. Oktober 2020 in Kraft trat, haben die Betreiber und auch die Spieler bereits erste Eindrücke sammeln können, wie sich diese neuen Regelungen auswirken.

    Hier konnte bereits festgestellt werden, dass es unter anderem zu erheblichen Änderungen bezüglich der Spielauswahl gekommen ist. Nun dürfen die Betreiber, die sich um eine deutsche Lizenz bewerben wollen, deutlich weniger Spiele anbieten. Auch die neu eingeführten Limits sind für viele ein Dorn im Auge. Für alle, die sich mit diesen Einschränkungen nicht arrangieren können, ist hier eine Topliste mit Online Casinos ohne Deutsche Lizenz.



    Foto: Im neuen Glücksspielvertrag 2021 gibt es einige Änderungen / Quelle: unsplash.com

    Das Hauptaugenmerk des GlüStV

    Der neue GlüStV richtet seinen Fokus vor allem auf den Spielerschutz. Daher gibt es nun eine ganze Reihe unterschiedlicher Maßnahmen, die diesen Spielerschutz gewährleisten sollen.

    Vor allem die neu eingeführte Sperrdatei OASIS soll für deutlich mehr Spielerschutz sorgen. In dieser Datei werden alle Daten der Spieler detailliert gesammelt. Hinzu kommt, dass diese Daten auch an die Online Casino Betreiber weitergegeben werden, was dann eine sinnvolle Kontrolle gewährleistet soll. Es soll dank der Sperrdatei klar ersichtlich sein, welche Spieler gesperrt sind. So wird dem betreffenden Spieler die Möglichkeit des ungestörten Weiterspielens auf anderen Portalen genommen.

    Auch die mehrfache Teilnahme am Spielgeschehen ist nun nicht mehr erlaubt. Das bedeutet, es ist nicht mehr möglich, sich gleichzeitig auf mehrere Plattformen anzumelden.


    Limits, die keinen wirklich froh machen

    Durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag verändert sich für die Spieler vieles bezüglich der Limits.

    Nun gelten zum einen Einzahlungslimits von 1.000 Euro monatlich und zum anderen wurde die neue 1 Euro Einsatzregel eingeführt, die genau wie das Einzahlungslimit für viel Unmut unter den Spielern sorgt.

    Die 1 Euro Einsatzregel besagt, dass der Spieler pro Spin lediglich einen Euro einsetzen darf. Diese Beschränkung empfinden sehr viele Spieler als massiven Einschnitt, der sich vor allem im Unterhaltungswert an Spielautomaten und an den Tischen auswirkt. Darüber hinaus fühlen sich die Spieler erheblich in ihrer Konsumfreiheit eingeschränkt. So erklärt sich auch, warum sich inzwischen viele Spieler nach Alternativen umsehen.

    Der Ärger, den viele Spieler empfinden und ihren Unmut darüber auch deutlich äußern, erklärt sich sehr schnell, wenn man das 1000 Einzahlungslimit genauer betrachtet.

    Die Regelung hat zur Folge, dass ein Spieler, der bereits 1000 Euro auf sein Kundenkonto eingezahlt hat, danach keine Möglichkeit mehr für weitere Einzahlungen hat.

    Dass diese Regelung recht problematisch sein kann, wird am folgenden Beispiel schnell deutlich. Angenommen ein Spieler realisiert einen großen Gewinn und entschließt sich, diesen auszahlen zu lassen, um ihn in der Folge bei einem anderen Anbieter zu reinvestieren. Das ist absolut unmöglich, sofern dieser Spieler bereits innerhalb dieses Monats schon einmal 1000 Euro auf sein Kundenkonto eingezahlt hat.

    Hier gibt es auch keine Ausnahmen, denn diese Regelung hat dann auch ihre Gültigkeit, wenn genau dieser Spieler überhaupt keine Verluste gemacht hat, sondern ausschließlich Gewinne realisieren konnte. Hier wird der Unmut schnell klar, zudem diese Regelung auch in keiner Weise die persönlichen finanziellen Verhältnisse berücksichtigt. Dass sich hier Spieler in ihrer persönlichen Konsumfreiheit beraubt sehen, ist also wirklich kein Wunder.

    Ebenso drastisch sind die Auswirkungen der neuen 1 Euro Einsatz Regel. Der Spieler darf pro Spielrunde ab jetzt nur noch maximal 1 Euro einsetzen. Das hat zur Folge, dass das Spiel der High Roller bereits zu Ende ist, bevor es überhaupt begonnen hat. Ihnen ist damit die Möglichkeit genommen, ihre sonst üblichen größeren Summen zu investieren. Betroffen sind an dieser Stelle aber nicht nur die High Roller, sondern diese Regelung trifft die Online Casino Betreiber gleichermaßen. Es ist ihnen nun unmöglich, ihrem Publikum die angemessene Plattform zu bieten.


    Negative und positive Veränderungen

    Es gibt aber auch viele positive Aspekte neben den genannten Einschränkungen. Für die Glücksspiel Anbieter hat das lange Warten auf die Liberalisierung des deutschen Glücksspielmarktes nun endlich ein Ende. Das Glücksspiel darf nun endlich deutschlandweit legal betrieben werden. Zudem sorgen die neuen Regelungen nicht nur für die langersehnte Liberalisierung, sondern auch für einen deutlich erhöhten Jugendschutz.

    Aus diesem Anlass wurde die eben erwähnte Sperrdatei eingeführt, die sowohl dem Jugendschutz als auch dem allgemeinen Spielerschutz dienen und vor allem suchtgefährdete Spieler schützen soll.

    Mit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages sind nun die Online Casinos, die über eine deutsche Lizenz verfügen, oder sich um diese bewerben, und sich bereits schon jetzt während der Übergangsregelung an diese gehalten haben, endlich legal. Damit können sich auch die Spieler, die ein Online Casino besuchen endlich sicher sein, dass sie das Casino vollkommen legal besuchen können und strafrechtliche Folgen nun nicht mehr befürchtet müssen. Nun bremst nur noch ein leerer Akku den Spielspaß, wenn man das Online Casino mit dem Smartphone besucht.

    Zudem bedeuten die neuen Regelungen im Glücksspielstaatsvertrag bezüglich der Anzahl der Wettlizenzen für private Anbieter eine erhebliche Erleichterung. Die Zahl von bisher maximal 20 Lizenzen pro Anbieter wird nun erhöht.