• eSports am Smartphone: Ein neuer Trend?

    Das Smartphone ist offiziell zur wichtigsten Spieleplattform der Deutschen geworden. Seit 2020 gibt es auf den mobilen Geräten mehr Spieler als auf dem PC oder den Spielkonsolen. Das hat nun auch einen großen Einfluss auf die Art der Spiele, die für das Smartphone produziert werden. Kurzweilige Gelegenheitsspiele sind immer noch beliebt, gleichzeitig entwickelt sich aber der Markt für AAA-Titel in den App Stores. Durch Spiele wie Call of Duty Mobile und League of Legends: Wild Rift stellt sich nun die Frage: Werden eSports demnächst ebenfalls auf die kleinen Bildschirme verlegt?*


    Bild: eSports wird am Smartphone immer beliebter / Bildquelle: pexels.com

    Der eSport-Trend im Wandel

    eSports haben in den letzten Jahren auf internationaler Ebene an Bedeutung gewonnen. Der Anbeginn der virtuellen Turniere liegt jedoch schon deutlich länger zurück. Tatsächlich hatten die Wettkämpfe einen sehr bescheidenen Start in den 70er Jahren. Das erste offizielle eSport-Turnier fand 1972 an der Stanford University unter dem Namen „Intergalactic Spacewar! Olympics“ statt. Die Gewinner durften sich über ein Jahresabo des Rolling Stones Magazins freuen. Heute fallen die Gewinne etwas höher aus. Das bisher höchste Preisgeld wurde bei dem Event The Internationals 2019 vergeben und betrug insgesamt 34,33 Millionen US-Dollar. Spätestens hier wird klar, dass es sich bei eSports um ernstzunehmende Wettkämpfe und eine gigantische Branche handelt. In den letzten Jahren haben sich einige Disziplinen herauskristallisiert, die nun den Großteil aller wichtigen Turniere ausmachen. Unter den beliebtesten eSports findet man Titel wie League of Legends, Dota 2, Call of Duty, Counter-Strike: Global Offensive, Hearthstone, Fortnite und PlayerUnknown’s Battlegrounds. Viele dieser Spiele sind mittlerweile auch als mobile Versionen erschienen. Aus diesem Grund stellen sich viele Fans nun die Frage, ob auch mobile eSports in der Zukunft eine Chance haben werden.*

    Mobile eSports: Zukunftsvision oder Quatsch?

    Bei der Diskussion um mobile eSports scheiden sich die Geister. Es gibt viele Argumente, die dagegen sprechen, dass Turniere in der Zukunft vorwiegend auf dem Smartphone ausgetragen werden, trotzdem scheint der mobile Gaming-Trend unaufhaltsam zu sein. Der Computer hat gegenüber der Konsole und dem Smartphone einige Vorteile, die bei eSports zum Tragen kommen. Hier ist vor allem die Steuerung im Fokus. Mit Maus und Tastatur ist eine deutlich präzisere Steuerung möglich, als mit den Richtungstasten und dem Analog-Stick. Dazu können Gaming-PCs modifiziert und perfekt auf die Anforderungen der Spiele angepasst werden. Bei Turnieren darf es nicht zu Lags oder anderen Problemen kommen und der PC verspricht ein flüssiges Spiel. Auch der kleine Bildschirm ist auf dem Smartphone von Nachteil. Die Spielfiguren erscheinen deutlich kleiner, wodurch die Genauigkeit bei den Manövern erschwert wird. Dazu fällt es den meisten Spielern schwerer, auf dem kleinen Display langfristig konzentriert zu bleiben. Bei Trainingstagen mit bis zu acht Stunden beginnen dabei die Augen zu schmerzen.


    Bild: Nicht selten spielen eSportler bis zu 8 Stunden am Tag / Bildquelle: pexels.com

    Argumente für mobile eSports

    Reden wir Klartext: Es gibt viele negative Seiten an mobilen eSports. Das bedeutet allerdings nicht, dass die alternative Form des Gamings nicht auch ihre Vorzüge besitzt. Mobile eSports profitieren von denselben Vorteilen wie mobile Gaming im Alltag. Das Smartphone hat man immer mit dabei, deshalb kann auch zwischendurch trainiert werden. Dies könnte den eSport von seinem elitären Podest herunterbringen und auch für mehr Laien zugänglich machen. Bisher ist es für Spieler die nicht Teil eines professionellen Teams sind, fast unmöglich erfolgreich im eSport zu werden. Die langen Trainingstage, das teure Equipment und die anspruchsvollen Spiele machen Hobbysportlern das Leben schwer. Mobile Spiele bringen ein großes Handicap mit sich, dieses könnte jedoch wieder für faire Chancen sorgen. Ob mobile eSports wirklich zu einem erfolgreichen Sektor werden, kann man noch nicht abschätzen. Dass mittlerweile mehr Deutsche auf dem Smartphone spielen als auf den Konsolen oder dem PC ist allerdings ein starker Indikator dafür.

    Mobile eSports haben viele Vor- und Nachteile. Die Steuerung am Smartphone ist umständlich und ungenau, dazu nimmt die Konzentration am kleinen Bildschirm deutlich schneller ab. Gleichzeitig sind mobile eSports für eine breite Masse zugänglich und es wird kein teures Equipment benötigt, um eine Chance zu haben. Damit könnten eSports auch Hobbyspielern ermöglichen, am Wettbewerb teilzunehmen.