Microsoft hat nun, gut ein Jahr nach der Markteinführung, das erste Service Pack für Windows Vista veröffentlicht. Das Paket enthält alle seit der Fertigstellung des Betriebssystems erschienenen neuen Updates, bringt aber keine wichtigen neuen Funktionen mit sich.

Zunächst steht das Windows Vista Service Pack 1 nur in fünf Sprachen - darunter auch Deutsch - zum Download bereit. Die Auslieferung erfolgt sowohl in Form eines Pakets für die Netzwerkinstallation, als auch als Download-Variante über Windows Update.



Mit dem Windows Vista Service Pack 1 beseitigt Microsoft viele Kinderkrankheiten seines jüngsten Betriebssystems für den PC. Unter anderem soll nun das Kopieren und Verschieben von Daten deutlich schneller erfolgen können.

Zu den weiteren Änderungen gehört auch, dass verschiedene Methoden, mit denen Vista bisher auch ohne eine ordnungsgemäße Aktivierung eingesetzt werden kann, untauglich gemacht werden. Außerdem fällt die bisher gegebene Toleranzzeit bei Nichtaktivierung weg.

Stattdessen kann Windows Vista nun wie XP auch ohne Aktivierung und Eingabe eines gültigen Produktschlüssels dauerhaft verwendet werden. Der Nutzer muss allerdings akzeptieren, dass er mit diversen Meldungen ständig aufgefordert wird, sein Betriebssystem zu aktivieren.

Hier einige der wichtigsten Neuerungen und Veränderungen kurz zusammengefasst:

  • UEFI-Unterstützung - BIOS-Nachfolger für 64-Bit-Systeme
  • DirectX10.1-Unterstützung
  • exFAT-Unterstützung - Neues Dateisystem vor allem für Flash-Geräte
  • Symbole für HD DVD- & Blu-ray-Laufwerke & -Medien
  • Stabilitäts- und Verlässlichkeits-Updates
  • Neues, verbessertes Start-Reparatur-Tool
  • Schnelleres Durchsuchen von Netzlaufwerken
  • Maßnahmen für längere Akkulaufzeit bei Mobilgeräten
  • Schnelleres Entpacken und Packen von komprimierten Dateien
  • Schnelleres Verschieben von Ordern mit zahlreichen Dateien
  • Schnelleres Kopieren von Dateien auf dem gleichen System und im Netzwerk
  • Schnellere Reaktionsfähigkeit bei Medienbearbeitung
  • Genauere Angabe der Kopier- und Verschiebedauer
  • Schnelleres Einlesen großer Bilder
  • Verbesserte Leistung des Internet Explorer auf Webseiten mit viel JavaScript
  • Erhöhte Effektivität von Windows ReadyBoost Geräten
  • Verbesserungen bei Windows Superfetch für kürzere Resume-Zeiten
  • Allgemein bessere Leistung bei Medieninhalten durch Beseitigung vieler Fehler
  • Security Development Lifecycle: Neue Tools zur Erkennung der Gründe von Fehlern, um Microsoft-interne Prozesse zu verbessern, die künftige Probleme verhindern sollen
  • API für Sicherheitsdienstleister wie Symantec zum Zugriff auf den Kernelschutz bei 64-Bit-Systemen
  • Erweiterte BitLocker-Laufwerksverschlüsselung - Es werden nicht mehr nur Boot-Laufwerke unterstützt
  • Unterstützung für Windows Smartcard Framework
  • Volle Unterstützung für jüngsten Entwurf der IEEE Spezifikation 802.11n
  • Aktualisierung einiger ab Werk enthaltener Treiber
  • Unterstützung für das so genannte "Hotpatching" wobei Windows Komponenten aktualisiert werden können, ohne das in der Folge ein Neustart des Systems notwendig wird
  • Schnellere Installation von Updates
  • Wahlmöglichkeit für bevorzugtes Programm für Desktop-Suche
  • System meldet tatsächlich installierten Arbeitsspeicher, nicht mehr nur verfügbaren Betrag
  • Reduzierte Zahl von UAC-Meldungen bei Ordnererstellug
  • Genauere Informationen für den Fall der Nicht-Aktivierung, Fehlercodes werden durch verständliche Texte ersetzt
  • WGA-Änderungen: OEM- und Grace Time-Hacks nicht mehr möglich, Entfernung des Reduced Functionality Mode


Eine ausführliche Liste der im Windows Vista Service Pack 1 enthaltenen Hotfixes hat Microsoft online verfügbar gemacht. Die Redmonder wollen das Vista SP1 in zwei "Wellen" verteilen. Wie erwähnt erfolgt zuerst die Veröffentlichung des fünfsprachigen Pakets, das auch Deutsch enthält. Später folgt dann die 36-sprachige internationale Variante.

ACHTUNG: Da es einige Probleme mit Treibern geben kann, lässt sich das Service Pack 1 für Windows Vista nur auf Systemen installieren, bei denen keine problematischen Treiber erkannt werden. Prinzipiell lässt sich dieses Hindernis auch durch eine Deinstallation des jeweiligen Treibers lösen. Dieser muss nach dem Einspielen des SP1 lediglich wieder installiert werden.

Microsoft will die Treiberprobleme in Zusammenarbeit mit deren Herstellern so schnell wie möglich lösen. Systeme, bei denen das SP1 wegen inkompatibler Treiber nicht installiert werden kann, sollen in der Folgezeit über Windows Update mit aktualisierten Versionen der Treiber versorgt werden, um sie für die Installation des Service Packs vorzubereiten, die danach erfolgen kann.

Eine Liste der problematischen Treiber findet sich in Microsofts Knowledgebase. Sind diese Treiber vorhanden, wird das Service Pack 1 nicht angeboten. In den meisten Fällen sollen jedoch schon jetzt aktualisierte Versionen über Windows Update verfügbar sein, so dass nach deren Installation auch das SP1 eingespielt werden kann.

Ausführliche Informationen zu den Neuerungen und Verbesserungen, die mit Windows Vista SP1 Einzug halten sollen, finden sie auch in unserem Magazin-Bereich.

Download: Windows6.0-KB936330-X86-wave0.exe (434,5 Mb; 32-Bit)
Download: Windows6.0-KB936330-X64-wave0.exe (726,5 Mb; 64-Bit)

Quelle: winfuture.de
Link zum Artikel: http://www.winfuture.de/news,37298.html