Microsoft hat angekündigt, dass man die Endkundenpreise einiger Versionen von Windows Vista in Kürze senken will. Die Redmonder wollen damit zusätzliche Einnahmen erschließen, auch wenn der Vertrieb von Retailversionen nur einen Bruchteil des Umsatzes aus dem Windows-Bereich erwirtschaftet.

Die Preissenkungen fallen teilweise drastisch aus und betragen zwischen 20 und fast 50 Prozent. Wie stark sich dies hierzulande bemerkbar machen wird, bleibt abzuwarten, da Microsoft die stärksten Preisreduktionen in einigen aufstrebenden Märkten vornehmen will, wo man die Unterscheidung zwischen einer Upgrade- und einer Vollversion zu zugunsten des niedrigeren Preises fallen lässt.

In insgesamt 70 Ländern soll es Vista künftig günstiger geben. Aktuell macht der Retail-Vertrieb des Betriebssystems nur weniger als 10 Prozent aller Lizenzen aus. In den USA fällt der Preis der teuersten Variante "Ultimate" von bisher 399 US-Dollar auf 319 US-Dollar. Die Upgrade-Version der gleichen Ausgabe kostet künftig statt 259 nur noch 219 US-Dollar.

Windows Vista Home Premium Upgrade erfährt ebenfalls eine Preissenkung - statt bisher 159 US-Dollar verlangt Microsoft bald nur noch 129 US-Dollar. Das Ausmaß der Preissenkungen variiert je nach Land. Wie sehr deutsche Kunden also davon profitieren können, bleibt abzuwarten.

Microsoft macht kein Geheimnis daraus, dass man mit den Preiskorrekturen den Verkauf ankurbeln will. Man habe mit günstigeren Preisen experimentiert und festgestellt, dass sich die verschiedenen Vista-Produkte deutlich häufiger und schneller an den Mann bringen ließen, so Brad Brooks, der neue Windows-Marketing-Chef bei Microsoft.

Brooks geht davon aus, dass die Preissenkungen insgesamt positive Auswirkungen auf Microsofts Umsätze haben werden. Die Zahl der im Einzelhandel verkauften Einheiten werde so stark steigen, dass man am Ende ein Plus bei den Einnahmen verzeichnen könne, prophezeite er. Ganz der Marketing-Manager, sieht Brooks die Preissenkungen übrigens als Teil laufender Promotion-Aktionen und nicht als Eingeständnis, dass es besser laufen könnte.

Wann die Preissenkungen auch in Deutschland zu spüren sein werden, bleibt zunächst abzuwarten. Die Veröffentlichung des Service Pack 1 soll laut Medienberichten zu der neuen Preisgestaltung gegen "Ende März" erfolgen. Hierzulande ist das Interesse an den Retail-Versionen ("Boxed") von Windows Vista eher gering, weil OEM- und Systembuilder-Ausgaben ohnehin deutlich günstiger frei erworben werden können.

Quelle: winfuture.de
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