iPad Jailbreak mit Spirit - so geht's


Frash: Entwickler comex bringt Flash auf Apples iPad.
Comex, der Entwickler des iPad-Jailbreaks Spirit, bringt jetzt die Flash-Bibliotheken vom Android-System auf Apples iPad. CHIP Online prüft, ob sich die Installation der aktuellen Version des Frash getauften Projekts lohnen kann. Zudem überprüfen wir, wie stark sich eine Flash-Installation auf die Akkulaufzeit des iPads auswirkt.

Installation - so geht's
Wer Flash auf dem Apple-Tablet testen möchte, benötigt ein "jailbroken" iPad. Hier leistet die ebenfalls von comex stammende Software Spirit gute Dienste. Mit Hilfe von Cydia installieren Sie anschließend openSSH, um Dateien an das iPad zu transferieren. Windows-Nutzer erledigen dies etwa mit dem Tool WinSCP. Mit dem Login root und dem Passwort alpine (Standardzugang) verbinden Sie sich per WLAN mit der openSSH-Gegenstelle des iPads.




Jetzt fehlt nur noch das Frash-Plug-in, das Entwickler am besten aus dem Quellcode direkt via gitHub beziehen. Weniger erfahrene Anwender greifen besser zum veralteten aber einfacher handhabbaren Frash Debian-Paket. Das Deb-Paket installieren Sie anschließend mit Hilfe des Debian Package Managers. Noch einfacher ist es, das Paket gleich im iPad-Verzeichnis /var/root/Media/Cydia/AutoInstall/ abzulegen (fehlende Verzeichnisse anlegen). Nach zwei Neustarts ist das Flashplayer-Plugin für Safari einsatzbereit.

Spiele, Videos, Akkulaufzeit
In unserem Test mit dem derzeit im Internet getauschten Frash Debian-Paket, das bestenfalls als Alpha-Version durchgeht, ließen sich nur einige wenige Flash-Spiele zur Zusammenarbeit mit dem iPad bewegen. Klassiker wie Farmville und vor allem neuere Flash-Spiele quittiert das Plug-in in dieser Version mit Fehlermeldungen. Die Summe der wenigen funktionierenden Spiele verringert sich noch, da sich kaum ein Flash-Spiel problemlos mit der Touch-Bedienung des iPads steuern lässt. Am besten arbeiteten Point&Click-Adventures, etwa die netten Samorost-Titel.


Flash-Game Samorost: Point&Click-Adventure vertragen sich mit dem iPad.
Die Wiedergabe von Flash-Videos ist mit der von uns getesteten Frash-Version überhaupt nicht möglich. Einzige Ausnahme bilden die immer seltener anzutreffenden Animationen und Spiele im SWF-Format. Hier greifen Sie besser gleich zu einer App oder navigieren zu HTML5-Webseiten. Echte Erfolge konnten wir nur im Zusammenhang mit Flash-Werbung verbuchen, die das Plug-in prompt abspielt.

Ein Argument gegen Flash auf dem iPad ist nach Aussagen von Steve Jobs eine spürbare Reduzierung der Akkulaufzeit durch das Plug-in. In unserem Test (aktive W-LAN-Verbindung, Flash Vollbild-Animation) hielt das iPad etwa 350 Minuten durch. Bei einer Vollbild Video-Wiedergabe (aktive W-LAN-Verbindung) hält das Pad immerhin 510 Minuten durch. Auch wenn die Ergebnisse nur unter Vorbehalt vergleichbar sind, entspricht dies einer Reduktion der Akkulaufzeit durch Flash um etwa 30 Prozent.

Insgesamt ist Frash in der momentanen Version daher eher ein Proof-of-Concept, an dem vor allem Entwickler ihre Freude haben dürften. Standard-Anwender haben unserer Meinung nach durch Frash derzeit noch mehr Nachteile als Vorteile. Sollten comex und freie Entwickler das Projekt jedoch schnell voran bringen, könnte Frash die sehr zugeknöpfte iPad-Welt allerdings deutlich erweitern.

Sicherheits-Hinweis: Wer plant, das iPad samt openSSH an öffentlichen HotSpots zu verwenden, sollte eine Änderung des Standardzugans (root/alpine) erwägen. Hierbei hilft eine ssh Root-Verbindung zum iPad und der Befehl passwd. (mar)


(Quelle: Chip.de)