Nokia drängt somit auf den schnell wachsenden Navigationsmarkt. Der finnische Handyhersteller kündigte einen kostenlosen Navigationsdienst auf seinen Geräten an. Das Angebot solle den Absatz von Smartphones stützen, sagte ein Nokia-Sprecher in Helsinki.

Nokia stellt den Dienst über seinen Ovi-Shop auf rund 20 Millionen Geräten in 74 Ländern und 46 Sprachen zur Verfügung. Vorerst kann das Service auf rund zehn Nokia-Modellen genutzt werden.

Ab März sollen neue GPS-fähige Smartphones ab Werk mit der Vollversion von Ovi Karten inklusive Fahrzeug- und Fußgängernavigation sowie Reiseführer von Lonely Planet und Michelin sowie Karten für Deutschland, Österreich und die Schweiz ausgeliefert werden, hieß es in einer Unternehmensmitteilung vom Donnerstag.

Der kostenlose Navigationsdienst solle Nokia auch dabei helfen, seine Stellung als Marktführer auf dem weltweiten Smartphone-Markt zu verteidigen, meinten Experten. Die Finnen verkaufen nach wie vor mehr solcher Geräte als alle Konkurrenten, obwohl Apple und Research in Motion dem Konzern zuletzt Marktanteile abjagten.

Zugzwang nach Google-Dienst

"Navigation war von Anfang an einer der Dienste, von dem sie sich Gewinne versprachen", sagte Nordea-Analyst Martti Larjo. "Nun ist Google damit rausgekommen - wie andere Wettbewerber auch -, also müssen sie es auch tun."
Das US-Internet-Unternehmen Google bietet seit Ende 2009 auf dem nordamerikanischen Markt einen kostenlosen Navigationsdienst auf einem Motorola-Smartphone an.

"Schwerer Schlag" für TomTom und Garmin

Experten bewerten den Schritt von Nokia als schweren Schlag für TomTom und Garmin. Er könnte zu einer Umwälzung des Marktes führen.
Der Aktienkurs von TomTom gab in Amsterdam mehr als zehn Prozent nach. Analysten warten gespannt auf eine Gegenstrategie der Niederländer, die 70 Prozent ihres Umsatzes mit mobilen Navigationshilfen machen.

Nokia hatte 2008 für 8,1 Milliarden Dollar (5,73 Mrd. Euro) die Firma Navteq gekauft, einen Anbieter von digitalen Karten. Nokia-Aktien legten in Helsinki um 0,8 Prozent zu.

Quelle: futurezone