• Alltägliche Sicherheit fürs Smartphone: 7 Tipps

    In 88,8 Prozent aller deutschen Haushalte ist ein Mobiltelefon vorhanden. Und was allein Smartphones anbelangt, so besitzen mittlerweile 62,61 Millionen Deutsche eines – rechnerisch mehr als die gesamte erwachsene Bevölkerung. Ebenso groß ist die Zahl derjenigen, die einiges in die Sicherheit ihrer Geräte investieren sollten.

    Vor allem, weil auf dem Smartphone viele Stränge unseres Lebens zusammenlaufen, ist es einerseits sehr fähig, andererseits aber ebenso ein beträchtliches Risiko: Wird das Gerät gestohlen oder nach einem Verlust von der falschen Person gefunden, kann beträchtlicher Schaden drohen – für das soziale Leben ebenso wie das private und das finanzielle; ja, mitunter sogar das berufliche.

    Kritisch dabei: Eigentlich kann jedes Smartphone selbst ohne tiefergehende Erfahrungen so sicher gemacht werden, dass wenigstens im Alltag keine Gefahr mehr besteht. Bloß nehmen viele User die damit einhergehenden leichten Komfort-Einbußen nicht gerne in Kauf. Dabei ist es in der Praxis wirklich nicht komplex, wenn man einige Tipps beachtet.



    Bild: Mit diesen 7 Tipps in diesem Artikel machen sie ihr Smartphone sicherer / Bildquelle: shutterstock.com

    1. Keine Zahlungskarten zusammen mit dem Handy transportieren

    Smartphones sind mittlerweile ziemlich groß, sehr flach und stecken voller hochkompakter Elektronik. Keine gute Kombination, um sonderlich resistent gegen Stürze und ähnliche Belastungen zu sein. Wenn User ihr Gerät deshalb in eine Hülle stecken, ist das prinzipiell eine vernünftige Entscheidung.

    Speziell bei denjenigen Hüllen, die sich wie ein Buch öffnen lassen, handeln viele jedoch unvernünftig: sie füllen die meist im Deckel vorhandenen Kartenschlitze mit Kredit- und ähnlichen Zahlungskarten. Komfortabel ist das fraglos. Schließlich zahlen sowieso immer mehr Menschen mit Karte. Und da das Smartphone ständig dabei ist, kann dadurch das Portemonnaie zuhause bleiben.

    Das Problem daran ist jedoch, geht das Smartphone verloren, sind die Karten ebenfalls weg. Gibt es dann noch weitere Sicherheitslücken im Gerät, hat ein „unehrlicher Finder“ nicht nur den Zugang zu verschiedenen Diensten, sondern gleich die passenden Karten – ein echter finanzieller Super-GAU.

    Ergo: Bitte niemals Zahlungskarten zusammen mit dem Handy transportieren. Das Risiko überwiegt den Komfort bei weitem. Außerdem gibt es äußerst kompakte Kartenhüllen für wenig Geld. Es muss also niemand das Portemonnaie ständig mitnehmen.


    2. Datenschutzrelevante Apps grundsätzlich bei Nichtgebrauch ausloggen

    Apps sind fraglos komfortabel. Allerdings braucht es nicht viel Fantasie, um ihr Gefahrpotenzial zu erkennen. Beispielsweise Apps von Online-Händlern:

    • Die komplette Adresse,
    • möglicherweise sich durch Ablageanweisungen ergebende Abwesenheitszeiten,
    • die komplette Kaufhistorie und, besonders kritisch
    • der direkte Zugang zu den dort hinterlegen Zahlungsmitteln.

    Ein Finder muss nur die App öffnen und kann all diese Informationen aus den Einstellungen extrahieren – und damit zahlreiche Dinge anstellen.

    Konkret sprechen wir hier von allen Apps, die in irgendeiner Form für Kriminelle verwertbare Daten enthalten:

    • Einkaufs-Apps,
    • das Thema Glücksspiel und Sportwetten mit seinem riesigen Pool von Anbietern,
    • Banking und Zahlungsdienstleister aller Art (dazu auch aktivierte Systeme für das mobile Bezahlen),
    • alles, was mit dem Thema Dating zu tun hat,
    • etwaige berufsrelevante Zugänge sowie
    • Social Media.

    Die allermeisten diesbezüglichen Apps bieten die Möglichkeit, sich mit wenig mehr als einem Daumenwisch wieder auszuloggen. Bei vielen dieser Tools ist zudem automatisches Einloggen deaktivierbar. Beides sollte unbedingt getan werden – selbst, wenn es unkomfortabel sein sollte.

    Übrigens gilt das zwar primär für Apps, allerdings sind aktive Logins im Browser bei Handyverlust nicht weniger gefährlich.


    3. Das Handy (in der Öffentlichkeit) nicht in der Gesäßtasche transportieren

    Smartphones wachsen zwar mittlerweile langsamer als noch Ende der 2010er, dennoch sind die meisten Systeme (mit Klapp-Smartphones als große Ausnahme) immer noch ziemlich groß. Es braucht deshalb nicht einmal eine Modephase, die eher enggeschnittene Kleidung diktiert, um die Gesäßtasche zum naheliegenden Aufbewahrungsort zu machen.

    Wem allerdings sein Handy aus mehreren Blickwinkeln am Herzen liegt, der sollte diesen Ort meiden:

    • Es ist wirklich leicht, das Gerät dort zu vergessen und sich daraufzusetzen – mit entsprechenden Schadensrisiken.
    • Selbst, wenn das Handy das Sitzen übersteht, so sorgt es (ähnlich wie ein Portemonnaie) für eine schiefe Sitzhaltung und somit die Gefahr von Rückenschmerzen.
    • Es gibt für gewiefte Taschendiebe kaum einen besseren Ort am Körper, um unbemerkt etwas zu entwenden.

    Vor allem letzteres mag schwer zu glauben sein. Dabei braucht es nur ein Gedränge und ein Dieb kann folgenlos im Vorbeigehen zugreifen. Selbst wenn man es bemerkt (bei fähigen Taschendieben unwahrscheinlich), so ist der Kriminelle in der Menschenmenge doch unmöglich auszumachen.

    Es ist deshalb wirklich beinahe gleich, welche alternative Trageweise gewählt wird: Fast alles ist besser als die Gesäßtasche. Im Zweifelsfall tut es eine umschnallbare (vorn getragene) Bauchtasche oder eine Handyhülle, die um den Hals hängt.

    Übrigens: In Cafés und ähnlichen öffentlichen Orten mit großem Publikumsverkehr sollte das Handy niemals unbeachtet auf dem Tisch liegen. Hier können Diebe ebenfalls im Vorbeigehen rasch zugreifen.


    4. Blickschutz-Displayfolien nutzen

    Dank mittlerweile sehr kratzfesten Gläsern ist es nicht mehr unbedingt nötig, sein Smartphone-Display durch zusätzliche Folien zu schützen. Wem es allerdings um die Sicherheit geht, etwa bei der Eingabe von Login-Daten, der sollte die transparenten Helfer doch nochmal überdenken.

    Denn viele Displays besitzen mittlerweile einen großen Blickwinkel. Darauf lässt sich alles brillant erkennen, selbst wenn man nicht genau von vorn draufschaut. Das mag zunächst nach einem guten Verkaufsargument klingen. Bloß: Selbst beim Filmeschauen hält kaum jemand das Gerät so, dass er eher seitlich auf den Bildschirm blickt.

    Konträr dazu ist es dadurch für Unbefugte besonders leicht geworden, einen sehr genauen und unbemerkten Blick auf das Display zu werfen. Leichter lässt sich die Kombination aus Login-Name und Passwort kaum abgreifen. Dazu braucht es nicht einmal irgendwelche Hacker-Fähigkeiten, sondern nur einen guten Standort.

    Hier kommen nun wieder Displayfolien ins Spiel. Als „Blickschutzfolie“ oder „Anti Spy Folie“ reduzieren sie den seitlichen Blickwinkel wieder, ohne jedoch die direkte Draufsicht zu stören. Dadurch sind sie die ideale Ergänzung zum angeratenen Ausloggen bei installierten Apps.


    5. Immer die Gerätesperre nutzen

    Bei jedem Smartphone lässt sich der Startbildschirm sperren. Sei es durch einen Pin oder geometrische Merkmale. Beides ist zwar nicht unbedingt diejenige unüberwindbare Sicherheit, die Hersteller häufig versprechen. Und keineswegs ist es der einzige Schutz, den ein Handy benötigt.

    Doch abermals geht es darum, Dieben und unehrlichen Finden das Leben möglichst schwer zu machen. Dementsprechend sollte jeder eine solche Schutzfunktion aktivieren. Wichtig ist jedoch, hierbei erneut bewusste Abstriche beim Komfort zu machen. Das bezieht sich vor allem auf die Dauer, bis das Gerät sich automatisch sperrt.

    Hier sollte die Obergrenze möglichst nicht mehr als 30 Sekunden der Inaktivität betragen. Völlig wertlos ist die Sperre dagegen, wenn das Display so lange aktiv und entsperrt bleibt, bis der Nutzer den Aus-Schalter betätigt – nebenbei ist diese Einstellung ein riesiger Stromfresser.


    6. Kompromittierende Medien nie in der Cloud speichern

    Cloudspeicher sind heute zwar vielfach die einzige Option, um den festen Speicher von Smartphones zu erweitern. Und für den Hausgebrauch mögen sie hinreichend sicher sein. Wer allerdings wirklich brisante Medien von sich und anderen auf dem Handy hat, sollte besser nicht auf die universelle Sicherheit dieser Speicher setzen – schließlich müssen die Daten beim Abspeichern und Herunterladen/Ansehen immer wieder übertragen werden.

    Es gab in der Vergangenheit bereits zu viele Hacks, bei denen derart kompromittierende Fotos und Videos entwendet wurden. Nicht zuletzt, da sich einmal im Netz Veröffentlichtes nur unter größten Schwierigkeiten wieder löschen lässt, sollten solche Medien deshalb auf dem Gerät verbleiben – am besten in zusätzlich passwortgeschützten Ordnern und möglichst zeitnah auf ein externes Speichermedium übertragen und vom Smartphone gelöscht.


    7. Keine relevanten Daten über öffentliche WLAN übertragen

    Ob im Hotel, in einer Luxus Villa, am Flughafen oder im Restaurant: Frei zugängliche WLAN sind eine komfortable Option, um das eigene mobile Datenvolumen zu schonen. Wenn sich jedoch entweder jeder in Reichweite einloggen kann oder zigtausende dasselbe Passwort benutzen (wodurch es eigentlich kein Passwort mehr ist), dann wird daraus ein sehr unsicheres Prinzip.

    Es mag völlig okay sein, über solche öffentlichen Netzwerke zu streamen oder im Netz zu surfen. Doch besonders, wo es um kritische Daten zwischen Logins und Online-Banking geht, sollten User lieber auf ihr Datenvolumen vertrauen – das Mobilfunknetz ist in Sachen Sicherheit um Lichtjahre besser als jedes öffentliche WLAN.