BlackBerry Aufstieg: Als Manager-Handys noch sexy waren

Es gab eine Zeit, da war ein BlackBerry das Statussymbol schlechthin. Während der Durchschnittsbürger noch wütend mit dem T9-System auf Nokia-Tasten herumhämmerte, tippten Manager, Politiker und Promis schon seelenruhig auf den kultigen BlackBerry-Tastaturen. Emails im Sekundentakt, dazu eine Verschlüsselung, die selbst Geheimdienste ins Schwitzen brachte – BlackBerry galt als unantastbar. Barack Obama ließ sich sein Gerät sogar ins Weiße Haus schmuggeln, weil er ohne nicht leben wollte.

Kurz gesagt: Wer damals kein BlackBerry Smartphone hatte, konnte sich auch gleich „Technik-Steinzeit“ auf die Stirn schreiben.

Warum BlackBerry gescheitert ist – und welche Modelle sich noch lohnen.jpg

Bild: BlackBerry Smartphone als Symbol für den Aufstieg und das Scheitern der Kultmarke – ein Relikt aus der Zeit vor iPhone und Android.

Warum BlackBerry gescheitert ist

So unsterblich sich BlackBerry einst fühlte – der Absturz kam schneller, als man „Touchscreen“ sagen konnte.

1. Zu spät auf Touchscreens gesetzt
Als Apple 2007 das iPhone vorstellte, lachte man in Kanada noch herzlich. „Wer will schon auf einem Glasbildschirm tippen?“ – tja, die Antwort war: alle. BlackBerry hielt trotzig an seinen physischen Tasten fest und brachte halbherzige Hybrid-Geräte heraus. Eine Art Frankenstein-Smartphone, das niemand so richtig haben wollte.​
2. Der verpasste App-Markt
Während Apple und Google ihre App Stores aufbauten, glaubte BlackBerry, Business-Tools würden schon reichen. Spoiler: haben sie nicht. Ohne WhatsApp, Instagram und YouTube fühlte sich ein BlackBerry irgendwann an wie ein nobles Arbeitsgerät – das leider niemand mehr im Alltag nutzen konnte. Entwickler hatten ebenfalls keine Lust, für eine Plattform zu coden, die nur noch ein Schattendasein führte.​
3. Eigenes Betriebssystem statt Android
BlackBerry OS 10 (BB10) war technisch eigentlich solide – aber eben auch spät, sperrig und mit einem App-Problem, das man nicht kleinreden konnte. Statt rechtzeitig auf Android zu setzen, versuchte BlackBerry sein eigenes System zu retten. Das Ergebnis? Eine Art nobler Titanic: schön gebaut, aber mit voller Geschwindigkeit gegen den Eisberg gefahren.​
4. Der späte Android-Versuch
Als BlackBerry dann doch noch Android-Geräte brachte (Priv, KEYone, KEY2), war der Markt schon verteilt. Apple und Samsung hatten längst alle Taschen erobert, während BlackBerry mit Sicherheitsargumenten wedelte, die zwar löblich waren, aber im Alltag niemanden mehr vom Kauf abhielten. Kurz gesagt: zu spät, zu wenig, zu irrelevant.​

BlackBerry Handys 2025: Gibt es sie noch?

Heute, im Jahr 2025, gibt es keine offiziellen BlackBerry-Smartphones mehr. Die Marke hat sich längst aus der Hardware zurückgezogen und lebt höchstens noch als Lizenz auf irgendwelchen Logos oder im Unternehmensbereich für Sicherheitssoftware weiter.

Wer dennoch Lust auf ein BlackBerry hat, muss auf den Gebrauchtmarkt ausweichen. Plattformen wie eBay, Kleinanzeigen oder Refurbished-Händler sind die letzten Anlaufstellen für Nostalgiker. Aber Achtung: Viele ältere Modelle sind inzwischen kaum noch nutzbar, da die BlackBerry-Dienste 2022 endgültig abgeschaltet wurden.

Welche BlackBerry-Modelle lohnen sich noch?

Falls man 2025 wirklich noch mit einem BlackBerry durch die Gegend laufen möchte (sei es aus Nostalgie, Sammlerleidenschaft oder um im Büro den „Coolness-Bonus“ abzugreifen), sollte man auf die letzten Android-Geräte setzen.

  • BlackBerry KEY2 (2018) – Das letzte offizielle Modell mit physischer Tastatur, ordentlicher Performance und guter Akkulaufzeit.
  • BlackBerry KEY2 LE – Etwas abgespeckte, aber preisgünstigere Version des KEY2, immer noch brauchbar für Messenger, Mails und Social Media.
  • BlackBerry Motion – Ein reines Touch-Gerät, falls die Tastatur nicht zwingend nötig ist.

Alles, was älter ist – etwa Bold, Curve, Classic oder Passport – wirkt zwar nostalgisch, ist aber im Alltag praktisch unbrauchbar. Ohne App-Support und mit kaputten Diensten bleibt es bestenfalls ein Sammlerstück für die Vitrine.

Fazit: BlackBerry bleibt ein Mahnmal der Smartphone-Geschichte

BlackBerry hat es geschafft, vom unangefochtenen Business-König zum Paradebeispiel für verpasste Trends zu werden. Die Marke erinnert uns heute daran, dass auch Giganten fallen, wenn sie glauben, unantastbar zu sein.

Für Nostalgiker lohnt sich ein KEY2 oder KEY2 LE noch – aber wer eine echte Alternative mit Kultfaktor sucht, sollte einen Blick auf das Unihertz Titan 2 werfen, das optisch fast wie ein modernes BlackBerry Passport wirkt und technisch deutlich alltagstauglicher ist.