Dank neuer Technologien wird das Mobiltelefon immer mehr zur Geldbörse. Mobiles Bezahlen ist in vielen Ländern schon lange gang und gäbe. Nun sollen auch in Deutschland die Kunden mit ihrem Handy problemlos und schnell bezahlen können. Das Mobiltelefon wird dabei mit einem kleinen Chip ausgestattet, der die NFC-Technologie enthält.

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Neue Technologie

Mobiles Zahlen wird dank der NFC-Technologie möglich: NFC steht für Near Field Communication. Es ermöglicht den berührungslosen Austausch von Informationen über kurze Distanzen, ähnlich wie das heute von bestimmten Chip- oder Magnetkarten bekannt ist. In Deutschland kommt diese Technik vor allem beim bargeldlosen Zahlen kleinerer Beträge zum Einsatz. Die Sparkasse beispielsweise bietet die NFC-Technologie unter den Namen girogo an - Summen von bis zu 20 Euro können damit bezahlt werden.

Zahlen mit dem Handy ist sehr einfach

Anstatt im Bus sein Kleingeld herauszukramen oder mehrere Kreditkarten mit sich zu führen, reicht es dann, wenn man sein Mobiltelefon mitnimmt - was heutzutage kein Problem sein sollte. Es gibt 80 Millionen Handys in Deutschland. Laut Bitkom können sich 43 Prozent aller Mobiltelefon-Besitzer vorstellen, ihr Handy beim Bezahlen einzusetzen. Bei der Generation unter 30 Jahren sind es sogar drei von vier Nutzer. Der Bundesverband für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien geht davon aus, dass jeder Fünfte überall mit dem Handy bezahlen wird, wo er heute noch mit Giro- oder Kreditkarte bezahlt.

Die Technik, die hinter NFC steckt, ist relativ einfach: Ein Chip enthält alle relevanten Daten zum Bezahlen. Das Lesegerät einer Supermarktkasse etwa kann diese Daten aus bis zu vier Zentimetern Entfernung lesen. Banken wie die Targobank möchten einen mobilen Chip benützen, der so groß wie eine SIM-Karte ist und an das Handy geklebt werden kann. Der Chip ist eine Außenstelle der Kreditkarte bei der Bank, für die der Kunde auch extra bezahlen muss.

Keine Internetverbindung erforderlich

Das Handy benötigt für die NFC-Technologie keine Internetverbindung. Das heißt, das Bezahlen mit dem Handy ist überall möglich. Unabhängig der Internettarife fallen nur Gebühren bei der Bank an. Die Nutzung des Chips mit dem Handy beziffert sich auf ungefähr 30 Euro im Jahr - was selbstverständlich je nach Bank variieren kann.
Der Chip als Sticker ist für die Mobiltelefone gedacht, die noch keine NFC-Technologie unterstützen. Bei neu entwickelten Handys wird der Chip sich direkt im Gerät befinden. Er muss nicht extra aufgeklebt werden. Die Bitkom schätzt, dass sich die Bezahlung über die NFC-Technologie erst ab 2015 durchsetzen wird. Denn die Zahlungen per NFC setzen nicht nur ein verändertes Nutzerverhalten, sondern auch die Zusammenarbeit von Banken, Kartenanbietern und Händlern voraus.