Ein Leben ohne Livestreaming können sich viele Menschen heute nicht mehr vorstellen. Seitdem das Fernsehen als Unterhaltungsmedium Nummer eins durch Video-On-Demand, YouTube und Streaming-Plattformen wie Netflix abgelöst wurde, sind auch Livestreams immer populärer geworden. Die Liveübertragung per Internet gibt Nutzern die Möglichkeit, Sportevents, E-Sport-Wettkämpfe, Interviews und vieles mehr in Echtzeit zu verfolgen und das Programm durch Kommentare mitzugestalten. Im Bereich der Games kann der Livestream auch für mehr Interaktivität führen, wie bspw. bei Live-Casinos, in denen Spieler und Croupiers per Stream mit einander spielen können. Livestream-Plattformen wie Twitch bieten aber nicht nur Zuschauern unzählige Inhalte, sondern ermöglichen auch Laien ohne großen Aufwand eigene Formate zu gestalten und live zu übertragen. In Kombination mit der besseren Technik von Smartphones und Tablets wird Streaming sogar noch leichter und kann immer und überall stattfinden. Wir haben alle Infos zum mobilen Live-Streaming!

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Bild: Livestreaming mit dem Smartphone wird immer beliebter. "Wikimania 2016 Esino Lario" by Sebastiaan ter Burg (CC BY 2.0)

Live-Streaming im Aufschwung

Der Zukunftstrend von Livestreaming herrscht bereits seit einigen Jahren, wird aber immer stärker. Laut Digitalbericht 2017 nutzten rund 24 Millionen Deutsche monatlich Livestreams - im Vergleich dazu waren es im Jahr 2013 erst 15 Millionen Deutsche. Mittlerweile verfügen unzählige Apps und Programme über Livestream-Komponenten. So fallen mittlerweile auch Facebook, Twitter und Instagram in jene Kategorie, denn innerhalb der Apps kann man Liveübertragungen starten. Bei einer Umfrage in sozialen Netzwerken gaben 2017 28% der Befragten an, im letzten Monat einen Livestream auf einer der genannten Plattformen angesehen zu haben. Bei einer Europa-spezifischen Umfrage waren es nur 18%, der Trend wächst also deutlich schneller in Amerika und Asien. Die Nachfrage besteht auf jeden Fall. Aber wer denkt, dass die sozialen Medien die Poleposition im Bereich des Livestreamings übernehmen können, der irrt sich. Die Plattform Twitch liegt ihnen nämlich weit voran. Im dritten Quartal 2018 wurden ganze 2,5 Milliarden Stunden auf der Plattform gestream, wie Futurebiz berichtet. Alleine im September waren es auf Twitch 814 Millionen Stunden. Auf Platz zwei liegt die Video-Plattform YouTube, die ebenfalls viel für Liveübertragungen genutzt wird. Mit 226 Millionen Stunden im September 2018 liegt sie jedoch weit hinter Twitch - und das hat seine Gründe. Denn auch wenn Twitch als Plattform für Games und E-Sport begonnen hat und diese Felder immer noch einen großen Teil der Streams ausmachen, so werden auf der Plattform mittlerweile auch viele andere Themenbereiche angeboten. Die Kategorie „IRL“ (bedeutet: in real life, übersetzt: im echten Leben) erfreut sich mittlerweile auch großer Beliebtheit. Darin werden Themen wie Essen und Trinken, Musik, ASMR und vieles mehr behandelt. Jetzt scheint sich der Markt in Richtung mobiles Livestreaming zu entwickeln. Mittlerweile sind auch mittelklassige Smartphones und Tablets streamingfähig und die Übertragung läuft ohne Lag. Dies ist beim Livestream sowohl für Zuschauer, als auch für die Content-Ersteller besonders wichtig, denn kurze Unterbrechungen können den Spaß am Stream stark einschränken. In Deutschland haben mobile Nutzer auf Twitch bereits längst die Oberhand. Eine Statistik von November 2017 31 Millionen Online-Visits bei Twitch aus Deutschland und 238 Millionen mobile Visits. Twitch wird also deutlich mehr mit der App angesehen.


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Bild: Twitch liegt immer noch weit vorne im Rennen der Livestream-Plattformen.

Mobiles Livestreaming für Zuseher

Wie bereits erwähnt bieten viele verschiedene Dienste und soziale Plattformen Livestreaming als Funktion an. Jede davon spezialisiert sich auf einen anderen Bereich. Spielefans sind auf jeden Fall bei Twitch richtig, denn die Plattform ist vor allem im Gaming-Bereich die absolute Nummer eins. Verschiedene E-Sport-Events haben sogar Verträge mit der Plattform, sodass die großen Wettkämpfe nur auf Twitch ausgestrahlt werden. Die E-Sport Audienz machte im letzten Quartal jedoch nur 17% aus. Es werden also immer noch deutlich mehr Kanäle von Let’s-Playern oder „IRL“-Inhalten angesehen. Neben Twitch ist auch YouTube live ein großer Player im Livestreaming-Bereich. Dort werden stark gemischte Inhalte gestreamt. Von Konzerten über Sportevents wie Fußball oder Cricket bis hin zu Onlineradios und Podcasts kann man auf YouTube wirklich alles finden. Auch viele Vlogger geben mittlerweile Live-Updates auf YouTube oder haben eine wöchentliche Show, für die sich Zuseher eine Erinnerung stellen können. Das klingt für viele relativ ähnlich wie Shows im klassischen Fernsehen, schließlich muss man zur richtigen Zeit einschalten, hat aber einen großen Unterschied. Bei der Liveübertragung auf diesen sozialen Plattformen können Zuseher nämlich Kommentare abgeben, die der Streamer direkt sieht und auf die er reagieren kann. So gestalten Zuseher das Programm in Echtzeit mit und können bei Interviews eigene Fragen stellen oder Spielern bei einem kniffligen Rätsel Lösungsvorschläge mitteilen. Auch Facebook und Instagram haben mittlerweile eine Livestream-Funktion. Anders als bei den eben genannten Plattformen, werden Facebook und Instagram viel häufiger für spontane Übertragungen genutzt. Wer gerade bei einem coolen Konzert ist, sich ein Tattoo stechen lässt oder einen Fallschirmsprung vor sich hat, macht schnell noch das Smartphone an und überträgt das Ereignis per Stream an alle Freunde. Natürlich gibt es auch in diesen sozialen Netzwerken professionelle Streams, der Großteil der Zuseher sieht jedoch einfach seinen Freunden zu. Die interaktivste Form des mobilen Livestreams findet man jedoch ganz woanders: Im Live-Casino. Dort wird der Stream nämlich nicht zum Übertragungsmedium für die breite Masse, sondern ein Kommunikationstool zwischen Spieler und Croupier. Der elegant gekleidete Croupier wird dabei in einem Raum mit dem jeweiligen Spiel gefilmt. Verschiedene Varianten von Black Jack, Poker und Roulette stehen bei den meisten Casino-Plattformen wie dem Elite Lounge Live Casino von 888 zur Verfügung, das Michael Kaplan ausführlich beschreibt. Per Mikrofon kann der Kartengeber mit dem Spieler direkt sprechen und klassisch Hintergrundgeräusche aus der Casinoumgebung übertragen. So ist das Feeling ziemlich überzeugend. Spieler antworten entweder via Sprachfunktion oder mit einem Chat und geben Anweisungen für ihre weiteren Züge. Dieser Livestream kann nur von dem Spieler gesehen werden, es gibt also kein Publikum. Auch Twitch bemüht sich um mehr Interaktivität. So gibt es unter den Stream-Kategorien auch Twitch Play, eine Sparte, die aus der Community entstanden ist. Im Februar 2014 entstand der erste Stream mit dem Namen TwitchPlaysPokemón, in dem Spieler Befehle in einen Chat eingeben konnten, die die Figur aus dem klassischen Pokemón-Abenteuer für den Game Boy weitergegeben wurden. Der Stream wurde enorm schnell beliebt und hatte bis zu 100.000 Zuseher gleichzeitig. Ungefähr 10 Prozent der Zuseher nahmen aktiv am Spiel teil, der Rest beobachtete das Chaos voller Freude.

Mobiles Livestreaming für Streamer

Wer selbst etwas mit dem Smartphone übertragen möchte, muss sich dabei mit ganz anderen Thematiken auseinandersetzen. Die Wahl der richtigen Plattform ist dabei ausschlaggebend, denn die Zielgruppe muss passen. Mit einer Online-Recherche durch die verschiedenen Möglichkeiten ist das Problem aber schnell gelöst. Auch die Wahl der richtigen App ist eine Überlegung wert. Natürlich kann man die einfachste Möglichkeit wählen und mit der meist schon vorhandenen Facebook-App und dem eigenen Facebook-Profil live gehen. Wer jedoch nicht unbedingt seine eigenen Freunde als Zielgruppe haben möchte, der kann sich nach anderen Möglichkeiten umsehen. Der absolute Testsieger in Sachen mobilem Streaming ist die App von Periscope. Diese wird vor allem für das Streaming auf Twitch verwendet, denn für die Plattform benötigt man eine externe Software für die Liveübertragung. Periscope ist für seine großartige Bildqualität und interessante Funktionen wie das Malen auf dem Bildschirm extrem beliebt. Außerdem sichert es Daten effektiv, falls der Stream abreißt oder es andere Probleme gibt. Auch die App Streamago, Livestream und YouNow sind gute Alternativen. Der Ablauf ist in allen Apps sehr intuitiv und einfach. So wird der mobile Livestream zum Kinderspiel.

Streaming wird in Deutschland und der ganzen Welt immer größer. Darin werden große eSport-Events, Konzerte, Podcasts, Interviews und vieles mehr live übertragen. Durch die direkte Verbindung via Chat können Zuseher das Programm durch Kommentare beeinflussen und Streamer wissen viel mehr darüber, was ihr Publikum sehen möchte. Ein Gewinn für beide Seiten!