Auf der Keynote am 09.09.2015 präsentierte Apple jüngst den Launch des neuen iPhone 6s. Verbesserte Funktionen, neue Farben und ein innovativer Touchscreen legen die Messlatte hoch, stehen aber nicht außer Konkurrenz. Doch ein 32 Gigabyte-Modell ist noch nicht in Sicht. Versäumnis oder wirtschaftliches Kalkül?

3 Milliarden Dollar weniger Umsatz mit 32 Gigabyte-Variante

In keinem Smartphone der aktuellen iPhone-Reihe findet sich ein Modell mit 32 Gigabyte Speicherplatz. Zwar ist schon ein Einstiegsmodell mit 16 Gigabyte Speicher auf dem Markt, aber der Sprung zur nächsten Variante mit 64 Gigabyte oder sogar 128 Gigabyte ist sehr hoch. Der Analyst Neil Cybart präsentiert auf aboveavalon.com seine Recherche und Rechenergebnisse mit Apples Datenschatz: Jedes Jahr bringt Apple das Auslassen der 32 Gigabyte Variante 3 Milliarden Dollar in die Kasse.

Traditionell bietet das Unternehmen seine Technik-Produkte stets in 3 Ausstattungsklassen an. Würde das Einsteiger Modell bereits 32 Gigabyte Speicher beinhalten, wären weniger Menschen bereit, mehr Geld in die teurere 64 Gigabyte Variante zu investieren.

Würde Apple das Einsteigermodell mit 16 Gigabyte weiterhin anbieten und zusätzlich ein iPhone 6s mit 32 Gigabyte Speicher auf den Markt bringen, würde das bewährte 3-Stufen-System durchbrochen.

Der Effekt, nicht die günstigste Variante zu wählen, ist laut Cybart so groß, dass er dem iPhone6s mit 64 Gigabyte Speicher die höchsten Verkaufszahlen voraussagt.


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iPhone 6s nicht mängelfrei

Mit dem Launch des neuen iPhone 6s hat Apple einige Mängel von iPhone 6 und iPhone 6 Plus ausgemerzt, aber die angestrebte Perfektion wird noch nicht erreicht. Viele Apple Kunden wird weiterhin stören, dass der Akku nicht auswechselbar ist, wenn er an Kapazität verliert, dass das iPhone nicht spritzwassergeschützt ist und weiterhin sehr empfindlich bleibt. Außerdem findet sich kein Micro SD Slot am Smartphone, wodurch der Käufer gezwungen wird, im Voraus in eine teurere Variante mit mehr Speicherplatz zu investieren.

Diese Smartphones können es mit dem iPhone 6s aufnehmen

In Deutschland wird die günstigste Variante des iPhone 6s mit 16 Gigabyte Speicher voraussichtlich 739 Euro kosten. Wer die Variante mit 64 Gigabyte wählt, muss dafür 849 Euro bezahlen und die Premiumklasse mit 128 Gigabyte Speicherplatz schlägt mit 959 Euro zu Buche.

Das Premium Modell vom Konkurrenten Samsung, das Smartphone Galaxy S6 Edge, ist bei vielen Anbietern in der 64 GB Variante bereits für um die 700 Euro zu haben. Obwohl dessen Display größer ist als das kleine iPhone 6s (5,1 vs 4,7 Zoll), ist es leichter. Das S6 Edge punktet außerdem mit höherer Auflösung und Pixeldichte: 1440 x 2560 Pixel / 576 ppi beim S6 Edge gegenüber 1334 x 750 Pixel / 326 ppi beim iPhone 6s mit 4,7 Zoll. Für die Praxis sind die Zahlenspiele kaum relevant: Beide Geräte überzeugen mit grandioser Display-Leistung.


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Auch günstige Smartphones müssen sich im direktem Vergleich mit dem neuen iPhone 6s nicht verstecken. Das Google Nexus 6 gibt es bereits ab 428 Euro zu kaufen und übertrumpft dabei die Display-Auflösung und den Kontrast des Konkurrenten von Apple. Das Sony Xperia Z5 Premium besitzt ebenfalls eine höhere Displayauflösung als das iPhone 6s und ist wasserdicht. Viel gelobt wurde der innovative Touchscreen auf der letzten Keynote von Apple. Das Huawei Ascend Mate S punktet ebenfalls mit einem neuen Touch System, das noch mehr Funktionen ermöglicht.

Flexiblen Speicherplatz via Micro SD bietet das Samsung Galaxy Note 4, dessen Display dem iPhone 6s in nichts nachsteht. Einen erweiterbaren Speicher bietet auch das LG G4 und zusätzlich ist dies eines der wenigen Modelle, dass es mit dem iPhone 6s aufnehmen kann und trotzdem einen wechselbaren Akku besitzt. In Puncto Style und Design legt Apple mit dem iPhone 6s die Messlatte gewohnt hoch. Auch neue Farben sind im Angebot. Das HTC One M9 erreicht zwar nicht ganz die Leistung des Apple Konkurrenten, aber die schlichte Eleganz kann sich durchaus mit dem iPhone messen lassen.