Während Apple weiter an neuen Farben für seine iPhones feilt und Samsung jedes Jahr versucht, das Wort „Fold“ noch ein bisschen teurer zu buchstabieren, geht Honor einen Schritt weiter – oder besser gesagt: das Phone selbst bewegt sich. Das neue Konzept namens Robot Phone ist nämlich halb Smartphone, halb Mini-Roboter – und irgendwo dazwischen das, was man früher mal „Science-Fiction“ genannt hätte.

Wir haben uns die bisherigen Informationen angesehen, alle Pressebilder durchforstet und uns gefragt: Erlebt das Smartphone gerade seine evolutionäre Zwischenstufe zur KI-gesteuerten Lebensform – oder ist das einfach nur eine PR-Maschine mit Gimbal?

Was das Honor Robot Phone überhaupt ist

Das sogenannte Robot Phone wurde erstmals auf Honors internationaler Eventseite vorgestellt – allerdings nicht mit klassischen technischen Daten, sondern mit jeder Menge Pathos. Von einem „AI Super Brain“, „empathischer Interaktion“ und „evolutionärer Mobilität“ ist die Rede. Klingt beeindruckend, bis man merkt, dass das Gerät bisher nur als Konzept existiert.

Laut Honor soll das Smartphone dank beweglicher Kameraeinheit und integrierter KI eine neue Art der Mensch-Gerät-Beziehung schaffen. Heißt übersetzt: Dein Handy schaut dich künftig nicht nur an, es kann dir sogar hinterherschauen. Die Kamera sitzt nämlich auf einem Mini-Gimbal-Arm, der sich bewegen, drehen und neigen lässt. Ein bisschen wie ein neugieriger Roboterkopf – nur ohne die Gefahr, nachts plötzlich aufzuwachen und dich zu mustern.

Honor zeigt sein futuristisches »Robot Phone« mit KI & Roboter-Arm.jpg

Bild: Das neue Honor Robot Phone zeigt erstmals seinen beweglichen Kamera-Arm mit integrierter KI – ein futuristisches Smartphone-Konzept, das Design und künstliche Intelligenz vereint. / Bildquelle: Honor.com

Design und Technik: Wenn Science-Fiction Realität spielt

Das Design ist, selbst für Honor, ziemlich gewagt. Statt der typischen Glasrückseite mit Kamerainsel sieht man in den Teasern ein futuristisches Gehäuse mit zentralem Kameramodul und ausfahrbarem Mechanismus. Die Kamera soll nicht nur für Selfies taugen, sondern sich automatisch auf Gesichter oder Objekte ausrichten – ganz ohne Hände, aber mit jeder Menge Staunen beim ersten Café-Einsatz.

Offizielle Daten zu Displaygröße, Prozessor oder Akku gibt es noch nicht, doch klar ist: Der Motor für die Gimbal-Kamera braucht Energie, und zwar reichlich. Wie Honor das ohne einen Akku in der Größe eines Ziegelsteins lösen will, bleibt spannend. Vielleicht hilft ja die KI – oder schlicht ein Verlängerungskabel.

Künstliche Intelligenz trifft auf Robotik

Honor nennt das Ganze „Multi-Modal Intelligence“ – ein Konzept, bei dem Kamera, Bewegung und KI-Software zusammenarbeiten sollen. In der Praxis bedeutet das: Das Robot Phone könnte Gesichter erkennen, Emotionen deuten oder sich selbstständig ausrichten, wenn du ein Video aufnimmst. Kurz: Es denkt mit, bewegt sich mit – und wenn’s nach Honor geht, fühlt es sogar mit.

Natürlich darf man das mit einer Prise Skepsis sehen. Wir bei All4Phones.de glauben nicht, dass das Gerät bald Kaffeekochen oder Steuererklärungen übernehmen wird. Aber die Idee, dass ein Handy aktiv interagiert statt nur zu reagieren, ist tatsächlich ein Schritt, der in der Branche gefehlt hat. Apple nennt es „ProMotion“, Samsung nennt es „AI Zoom“, und Honor sagt: „Unser Smartphone bewegt sich selbst.“ Touché.

Ein Smartphone, das dich filmt – oder begleitet

Die Idee hinter dem Roboterarm ist offensichtlich: Das Handy soll zum autonomen Kameramann werden. Beim Vloggen, Sport oder Videoanrufen könnte es dir folgen, automatisch schwenken und den perfekten Bildausschnitt finden. Ein Feature, das besonders Creator und Influencer ansprechen dürfte – also genau jene, die ohnehin schon mit Technik reden.

Das Ganze erinnert ein wenig an DJI-Gimbals oder das alte Oppo N3 von 2014, das eine rotierende Kamera hatte. Nur geht Honor einen Schritt weiter, denn hier lebt die Mechanik mit der KI zusammen. Was beim ersten Mal nach Gimmick klingt, könnte in Zukunft tatsächlich Standard werden – vor allem, wenn die Technik stabil, leise und langlebig funktioniert.

Wann kommt das Honor Robot Phone wirklich?

Offiziell spricht Honor von einer Präsentation auf dem MWC 2026 in Barcelona, wo das Gerät oder zumindest ein Prototyp erstmals live gezeigt werden soll. Noch handelt es sich also um ein reines Konzeptgerät, aber die Begeisterung in Tech-Kreisen ist groß – vor allem, weil Honor mit diesem Move zeigt, dass Innovation auch außerhalb von Cupertino stattfinden kann.

Realistisch betrachtet wird das Robot Phone wohl frühestens Ende 2026 in einer limitierten Version erscheinen – sofern die Mechanik massentauglich wird. Denn ganz ehrlich: Eine bewegliche Kamera im Alltag ist wie ein Haustier – man liebt sie, bis sie Geräusche macht, die sie eigentlich nicht machen sollte.

Was das Robot Phone für die Smartphone-Zukunft bedeutet

Ob das Robot Phone jemals wirklich auf den Markt kommt, ist zweitrangig – wichtiger ist die Richtung, die es vorgibt. Denn Honor wagt sich an ein Thema, das bisher keiner wirklich angefasst hat: bewegliche, autonome Smartphone-Komponenten, gesteuert durch KI.

Wir sehen darin ein spannendes Experiment: Während viele Hersteller ihre Modelle optisch kaum voneinander unterscheiden können, probiert Honor tatsächlich etwas Neues aus. Das allein verdient Respekt – und vielleicht einen kleinen Seitenhieb Richtung Samsung und Apple, die beim Thema Kreativität zuletzt etwas auf Sparkurs waren.

Wenn das Robot Phone hält, was Honor verspricht, könnte es den Startschuss für eine neue Gerätegeneration geben: Smartphones, die aktiv filmen, denken, beobachten und reagieren. Oder, je nach Sichtweise, für eine Zukunft, in der unser Handy mehr Persönlichkeit hat als so mancher Kollege im Großraumbüro.


Warum sich das Warten lohnen könnte

Das Honor Robot Phone ist derzeit noch Zukunftsmusik – aber eine, die man hören sollte. Wir halten es für wahrscheinlich, dass Honor zumindest einige seiner Konzepte (wie den Gimbal-Arm oder adaptive Kamera-KI) bereits in kommende Flaggschiffe integriert.

Wer also kein Problem damit hat, dass das eigene Handy künftig gelegentlich nickt oder sich neugierig umdreht, könnte hier Zeuge einer echten Zeitenwende werden. Und wer es lieber klassisch mag, bleibt eben beim Fold – da bewegt sich ja immerhin das Display.

Eines steht fest: Das Robot Phone ist kein reiner Marketing-Gag, sondern ein Zeichen, dass die Branche wieder Mut zur Exzentrik entwickelt. Und ehrlich gesagt: Nach Jahren gleichförmiger Rechtecke mit Kamerainseln ist das eine Bewegung, die wir nur begrüßen können – im wahrsten Sinne des Wortes.