Die goldene Ära: Als BlackBerry die Welt regierte

Es gab eine Zeit, da war BlackBerry das ultimative Statussymbol. Wer etwas auf sich hielt – Manager, Politiker oder selbst Promis – hatte eines dieser kantigen Geräte mit der legendären physischen Tastatur. Emails wurden im Sekundentakt beantwortet, während der Normalbürger noch mit dem T9-System auf alten Handys kämpfte. Und Sicherheit? Unübertroffen! BlackBerry war der heilige Gral für Unternehmen und Regierungen, denn ihre Verschlüsselung galt als nahezu unknackbar. Doch wie so oft in der Technikbranche kann Hochmut vor dem Fall kommen. Und genau das passierte.

Der Anfang vom Ende: Der Touchscreen-Wahnsinn

Als Apple 2007 das iPhone vorstellte, lachte BlackBerry noch. "Wer will denn bitte auf einem Bildschirm tippen?" – dachten sie. Die Antwort war: Alle. Die Nutzer verliebten sich in große, bunte Touchscreens, während BlackBerry weiter auf seine Tasten schwor. Während Apple und Android ihre Benutzeroberflächen modernisierten und den App-Markt revolutionierten, hielt BlackBerry am alten Erfolgsrezept fest. Anstatt sich schnell anzupassen, brachte man Geräte heraus, die halb Touchscreen, halb Tastatur waren – eine Art technologische Chimäre, die niemand wirklich wollte.

Apps? Nein danke!

Einer der größten Fehler von BlackBerry war die Ignoranz gegenüber Apps. Während Apple mit dem App Store und Google mit dem Play Store das mobile Ökosystem dominierten, schien BlackBerry zu glauben, dass Menschen mit vorinstallierten Business-Tools glücklich sind. Spoiler: Waren sie nicht. Entwickler hatten keine Lust, Apps für ein sterbendes Betriebssystem zu programmieren, und Nutzer fanden keine ihrer Lieblingsanwendungen auf BlackBerry-Geräten. Wer ein Smartphone ohne Instagram, YouTube oder WhatsApp hatte, fühlte sich schnell wie ein Außenseiter – und wechselte zu Apple oder Android.

warum-ist-das-blackberry-handy-gescheitert.jpg

Bild: Damals waren BlackBerry Handys absoluter Kult, heute nur noch ein staubiges Relikt.

Der fatale Fehler: Das falsche Betriebssystem

Statt frühzeitig auf Android zu setzen, versuchte BlackBerry, sein eigenes Betriebssystem (BB10) zu retten – eine noble, aber letztlich zum Scheitern verurteilte Mission. Das System war zwar technisch solide, aber es kam viel zu spät auf den Markt. Zudem war die Bedienung umständlich, und die Anzahl an kompatiblen Apps ließ zu wünschen übrig. Während sich iOS und Android immer weiter entwickelten, kämpfte BlackBerry mit der Akzeptanz und wurde zunehmend irrelevant.

Der letzte Strohhalm: Android, aber zu spät

Als BlackBerry dann doch noch auf Android umschwenkte und Geräte wie das BlackBerry Priv veröffentlichte, war der Zug längst abgefahren. Der Markt war gesättigt, und niemand hatte mehr Vertrauen in die Marke. Die ehemaligen Fans hatten sich längst an ihre neuen iPhones und Samsung-Geräte gewöhnt, und BlackBerry konnte mit seinen späten Versuchen nicht mehr punkten. Selbst mit Android und Sicherheitsfeatures konnte das Unternehmen nicht mehr Fuß fassen.

BlackBerry Handy 2025 – Gibt es noch Modelle zu kaufen?

BlackBerry, einst eine Ikone im Smartphone-Markt, hat sich mittlerweile vollständig aus der Handyproduktion zurückgezogen. Das letzte offizielle BlackBerry-Smartphone, das BlackBerry KEY2, erschien 2018, und der geplante Nachfolger von OnwardMobility wurde nie veröffentlicht.

Wer 2025 dennoch ein BlackBerry-Smartphone nutzen möchte, muss auf gebrauchte Geräte zurückgreifen. Gute Anlaufstellen sind Plattformen wie eBay, Kleinanzeigen (z. B. eBay Kleinanzeigen oder Facebook Marketplace) und spezialisierte Refurbished-Händler. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Geräte noch in gutem Zustand sind und nicht von veralteten Software-Problemen betroffen sind.

Welche BlackBerry-Modelle lohnen sich noch?

Falls du ein BlackBerry als Alltagsgerät suchst, sind Modelle mit Android die beste Wahl:
  • BlackBerry KEY2 (2018): Das letzte offizielle BlackBerry-Handy mit physischer Tastatur und solider Akkulaufzeit.
  • BlackBerry KEY2 LE: Eine günstigere Variante des KEY2 mit etwas schwächerer Hardware, aber immer noch brauchbar.
  • BlackBerry Motion: Ein reines Touchscreen-Gerät mit Android, wenn du keine physische Tastatur benötigst.

Ältere Modelle mit BlackBerry OS (z. B. Classic, Passport oder Bold-Modelle) sind kaum noch zu empfehlen, da die BlackBerry-Dienste 2022 eingestellt wurden und viele Funktionen (z. B. Internet, Apps, E-Mail) nicht mehr zuverlässig arbeiten.

Fazit: Ein Mahnmal für die Tech-Welt

BlackBerry Handys sind heute eine Erinnerung an eine Zeit, in der physische Tastaturen cool waren und E-Mails die Könige der Kommunikation. Das Unternehmen hat es versäumt, sich rechtzeitig anzupassen, und wurde von der Innovationskraft der Konkurrenz überrollt. Heute existiert die Marke nur noch als Lizenzgeber für andere Unternehmen – ein trauriges Ende für eine Firma, die einst den Smartphone-Markt dominierte. Die Moral der Geschichte? Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.