Das Service Pack 1 für Vista steht ab Mitte März zum Download bereit. Wir erklären Ihnen, wie Sie ein Installationsmedium von Windows Vista inklusive SP1 erstellen können.

Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel ausführlich, wie Sie das Service Pack 1 (32-Bit oder 64-Bit) für Windows Vista in eine Setup-DVD einbinden können. Anders als beim SP2 für XP gestattet Microsoft nicht das bequeme Erstellen einer Slipstream-DVD. Grund dafür ist, so Microsoft, das das SP1 die Installation diverser Updates bereits voraussetzt, ehe es installiert werden kann. Dennoch ist es möglich, eine Setup-DVD mit Vista inklusive SP1 zu erstellen. Allerdings ist etwas Aufwand erforderlich.

Vista SP1 in Setup-DVD einbinden: So geht´s
Die Slipstream-Methode hat Microsoft mit der Begründung entfernt, dass mit dem späteren Service Pack 2 eine neue Integrations-Technologie eingeführt werden soll. Folgerichtig fehlt Service Pack 1 der Kommandozeilen-Schalter /integrate, mit dem es sich in die Installations-Dateien einbinden ließe. Trotzdem ist es möglich, eine Vista-DVD mit Service Pack 1 zu erzeugen – es ist nur deutlich komplizierter:

1. WAIK und SP1: Bevor Sie loslegen können, benötigen Sie die Vista-SP1-Datei und das Windows Automated Installation Kit (1,2 GB).

2. Vista-Zweitinstallation: Zusätzlich zur bestehenden Vista-Installation müssen Sie das System noch einmal auf eine zweite Partition (nicht die Bootpartition) installieren. Der Grund dafür ist, dass Sie sonst die gesamte Boot-Umgebung mit in Ihre neuen Setup-Dateien packen. Starten Sie dazu das Setup von der Vista-DVD, und wählen Sie während der Installation eine leere Zielpartition mit mindestens 15 GB freiem Platz. Das Feld für die Eingabe der Seriennummer lassen Sie frei und wählen zwei Dialoge weiter genau die Vista-Version aus der Liste aus, die Sie als Hauptsystem installiert haben (Home Premium, Ultimate …).

3. Sysprep starten: Nach einigen Neustarts erscheint gegen Ende des Vista-Setups der Dialog, in dem Sie Benutzername, Kennwort und Anmeldebild festlegen sollen. Drücken Sie hier stattdessen <Strg>-<Shift>-<F3>. Das System startet nun neu mit dem Systemvorbereitungsprogramm (Sysprep). Lassen Sie das Dialogfenster von Sysprep im weiteren Verlauf geöffnet.

SP1 installieren und Install.wim erzeugen

4. VSP1 installieren: Nun rufen Sie die zuvor heruntergeladene Vista-SP1-Datei per Doppelklick auf und installieren das Service Pack auf die Vista-Zweitinstallation. Nach Abschluss geben Sie in diesem Zweitsystem unter „Ausführen“ (<Win>-<R>) den Befehl

vsp1cln.exe

ein, um den De-Installationsordner des SP1 und andere, für unsere Zwecke unnötige Daten zu bereinigen.

5. Hauptsystem starten: Ist das erledigt, wählen Sie im Sysprep-Dialog, der immer noch offen ist, die Systembereinigungsaktion „Out-of-Box-Experience (OOBE) für System aktivieren“. Aktivieren Sie die Klickbox vor „Verallgemeinern“, und wählen Sie im unteren Drop-down-Feld die Option „Herunterfahren“. Nachdem der PC heruntergefahren ist, starten Sie ihn neu und wählen aus dem Bootmenü Ihre Vista-Hauptinstallation aus.

Achtung: Beide Vista-Versionen haben im Bootmenü den gleichen Namen. Wählen Sie deshalb nicht den oberen (neuen), sondern den unteren (alten) Eintrag.

6. Install.wim erzeugen: Jetzt benötigen Sie in Ihrer normalen Vista-Installation das Windows Automated Installation Kit. Dazu entpacken Sie die ISO-Datei mit einem Packer (etwa 7-Zip 4.57) und rufen dann Startcd.exe per Doppelklick auf. Im Setup-Dialog wählen Sie dann die Option „Windows AIK-Setup“, um das Paket zu installieren.
Im Anschluss daran gehen Sie auf „Start, Alle Programme, Microsoft Windows AIK“, klicken mit der rechten Maustaste auf „Windows PE Tools-Eingabeaufforderung“ und wählen „Als Administrator ausführen“. In dem geöffneten Kommandozeilen-Fenster geben Sie folgenden Befehl ein (Beispiel). Damit packen Sie die Dateien einer Ultimate-Installation auf Laufwerk D: in ein komprimiertes Windows-Image (WIM) auf Laufwerk C:.

imagex /compress maximum /flags „Ultimate“ /capture d: c:\install.wim „Windows Vista Ultimate“

Ersetzen Sie „Ultimate“ durch die Kennung der Vista-Variante, die Sie nutzen (HomeBasic, HomePremium oder Business). Statt D: geben Sie den Laufwerksbuchstaben der Partition an, auf der Sie Vista plus SP1 gerade frisch installiert haben. C: steht für ein beliebiges Laufwerk, auf dem die Setup-Datei Install.wim abgelegt werden soll. Das Laufwerk muss über mindestens 2,5 GB freien Speicherplatz verfügen. Der Vorgang kann bis zu einer halben Stunde dauern.

Install.wim ersetzen und fertige Setup-DVD brennen

7. Install.wim ersetzen: Kopieren Sie nun den gesamten Inhalt Ihrer originalen Vista-DVD in einen beliebigen Ordner (zum Beispiel VistaFiles). Dann öffnen Sie darin den Unterordner „sources“ und ersetzen die enthaltene Install.wim durch die in Schritt 6 erstellte Variante.
8. Neues Vista-Image erstellen: Jetzt müssen Sie aus dem Ordner mit den Setup-Dateien von Vista wieder ein bootfähiges ISO-Image machen. Das funktioniert ebenfalls über das zuvor installierte Automated Installation Kit.
Gehen Sie dazu auf „Start, Alle Programme, Microsoft Windows AIK“, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Windows PE Tools-Eingabeaufforderung“, und wählen Sie „Als Administrator ausführen“. In dem geöffneten Kommandozeilen-Fenster geben Sie folgenden Befehl ein:

oscdimg /b“%Programfiles%\Windows AIK\Tools\PETools\x86\boot\etfsboot.com“ /h /lLRMCFRE_DE_DVD /u2 /o D:\VistaFiles D:\VistaFiles\Vista_Ultimate_SP1.iso

Ersetzen Sie „D:\VistaFiles“ in beiden Fällen durch den Pfad, in den Sie die Setup-Dateien von der Vista-DVD kopiert haben. Die ISO-Datei können Sie nennen, wie Sie möchten. Gut ist es, wenn der Name wie im Beispiel etwa „Vista_Ultimate_SP1.iso“ lautet und damit signalisiert, welche der enthaltenen Vista-Versionen Sie aktualisiert haben.

9. Image brennen: Im letzten Schritt brennen Sie das fertige ISO-Image auf eine DVD. Verwenden Sie dazu etwa Imgburn 2.4.0.0 (gratis, http://www.imgburn.com/, 1,07 MB). Wählen Sie dort die Option „Write image file to disc“, und öffnen Sie über „File, Browse for File“ die gerade zuvor erzeugte Vista_Ultimate_SP1.iso aus (Beispielname). Unter „Destination“ wählen Sie Ihren DVD-Brenner aus und klicken dann auf das große Brenn-Icon am unteren Fensterrand. Dieser Schritt funktioniert auch mit jeder anderen Brenn-Software, etwa Nero.
Ist der Brennvorgang abgeschlossen, haben Sie eine Vista-DVD, bei der das Service Pack 1 in die Installationsdateien jener Version integriert wurde, die Sie sich am Anfang ausgesucht haben.

Zweitinstallation entfernen & weitere Infos

10. Zweitinstallation entfernen: Starten Sie die Eingabeaufforderung mit Admin-Rechten. Dazu klicken Sie auf „Start“, geben im Suchfeld „cmd.exe“ ein, klicken den ersten gefundenen Eintrag mit der rechten Maustaste an und wählen die Option „Als Administrator ausführen“.
Geben Sie dann in der Eingabeaufforderung „bcdedit“ ein, um alle Systeme des Bootmenüs aufzulisten. Neben „device“ finden Sie den jeweils zum System gehörigen Laufwerksbuchstaben. Bei dem Eintrag mit dem Buchstaben zu Ihrer Zweit-Installation merken Sie sich den Bezeichner eine Zeile weiter oben (wahrscheinlich „{default}“) und geben dann den Befehl

bcdedit /delete {default}

ein. Damit löschen Sie den überflüssigen Eintrag aus dem Bootmenü.
Im letzten Schritt formatieren oder löschen Sie dann noch die Partition, die Ihre Zweitinstallation enthält. Um zu formatieren, klicken Sie im Arbeitsplatz mit der rechten Maustaste auf das Laufwerk und wählen „Formatieren“.

Quelle: pcwelt.de
Link zum Artikel: http://www.pcwelt.de/start/software_...praxis/149671/