Mobilfunkanbieter sollen Porno-Websites blockieren

Die chinesische Regierung führt seit Monaten einen erbitterten Kampf gegen pornografische Inhalte im Internet. Maßnahmen wie die Porno-Blockade durch Google haben die Anbieter bisher jedoch nur dazu veranlasst, neue Wege zu ihrer Verbreitung zu suchen. Das Pornografie-Angebot für Handynutzer ist explodiert. Deshalb hat das Ministerium für Öffentliche Sicherheit den Kampf verstärkt auf den Bereich mobiler Kommunikation verlagert.

Die Behörden haben zuletzt eine Kampagne gegen "mobile Pornos" gestartet, die jene Anbieter im Visier hat, die anhand des WAP-Protokolls Webseiten für Handys erstellen. Der Fokus der zumindest bis Jahresende laufenden Kampagne liegt vornehmlich auf Ballungszentren wie Shanghai, Peking oder Guangdong, wo eine Reihe chinesischer WAP-Seiten registriert ist, berichtet das "Wall Street Journal". Die drei größten Mobilfunkanbieter des Landes, China Mobile, China Unicom und China Telecom, wurden bereits angewiesen zu handeln. Sie bieten die WAP-Dienste Schätzungen zufolge mittlerweile rund 192 Millionen Handynutzern an.

China Mobile sperrt Internetseiten von Porno-Anbietern

China Mobile hat am Montag bekannt gegeben, vorerst alle Zahlungen an jene WAP-Anbieter ausgesetzt zu haben, mit denen das Unternehmen kooperiert - eine Überprüfung sei anhängig. Darüber hinaus blockiere der Mobilfunkkonzern seit dem Wochenende 626 mobile Porno-Websites. Davon würden 148 auf chinesischen Servern liegen, die restlichen 478 Anbieter nutzten ausländische Server. Sechs Angebote hatten offenbar das Rechenzentrum von China Mobile selbst genutzt. Die Behörden hatten zuletzt häufig bemerkt, dass die Netzbetreiber durch Internetgebühren am Geschäft der Porno-Anbieter partizipieren.