Zusatzgebühr für privilegierten Zugang zum Netz

Vodafone-Kunden in Spanien werden künftig von ihrem Anbieter in zwei Klassen gruppiert, die unterschiedlichen Zugang zum UMTS-Netz erhalten. Medienberichten zufolge müssen Kunden, die beim UMTS-Zugang bevorzugt behandelt werden wollen, eine Zusatzgebühr entrichten. Wer nicht bereit ist, diese Gebühr zu bezahlen, muss sich im Falle einer Netzüberlastung mit langsameren Verbindungen wie EDGE oder GPRS begnügen oder wird komplett ausgesperrt.

Vor allem durch die zunehmende Zahl der UMTS-fähigen Handys und Smartphones und die immer beliebteren Surfsticks für Laptops stößt das schnelle Mobilfunknetz mancher Anbieter in einigen Regionen bereits an Kapazitätsgrenzen. Obwohl die Anbieter ihre Netze ausbauen, ist erst mit den LTE-Netzen der vierten Generation zumindest vorerst Abhilfe in Sicht. Mittelfristig werden jedoch auch diese Netze immer wieder an ihre Grenzen stoßen.

Kritiker fordern Netzneutralität

Kritik am Vodafone-Modell in Spanien kommt von Bverschiedenen Blogs, die das Vorgehen als Diskriminierung der Kunden betrachten: "Ohne gesetzliche Festschreibung der Netzneutralität werden solche als 'Privileg' verkauften Diskriminierungen in Zukunft weiter zunehmen, gerade im Mobilfunk-Bereich, wo die Kapazität beschränkter ist als in den Kabelnetzen." In den Augen der Kritiker macht die Haltung von Unternehmen wie Vodafone eine gesetzliche Verpflichtung zur Netzneutralität notwendig.