Sicherheit beim Telefonieren kostet 15 Millionen Euro

Angela Merkel erhält in Zukunft ein abhörsicheres Handy. Für 15 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket hat die Bundesregierung laut Sueddeutsche.de Handys und Taschencomputer zur verschlüsselten Kommunikation bestellt. Dabei war der erste Versuch mit abhörsicherer Technik nach dem 11. September 2001 grandios gescheitert.

Sicherheit gegen Hacker

Das Innenministerium sieht sich anscheinend einer gestiegenen Gefahr gegenüber Hackern ausgesetzt. So ist zumindest zu erklären, dass die Handys von Kanzlerin Angela Merkel und rund 5200 weiteren Politikern und Mitarbeitern in Zukunft mit abhörsicherer Technik ausgestattet werden sollen. Kostenpunkt: 15 Millionen Euro, die aus dem Konjunkturpaket stammen.

Drei Technologien

Welche Technik die Kanzlerin in Zukunft verwenden wird, gab das Innenministerium nicht bekannt. Bestellt sind bislang 4000 Taschencomputer der Telekom-Tochter T-Systems, die einen vertraulichen E-Mail-Verkehr sicherstellen sollen. Möglich wäre auch die Verwendung einer der 3250 bestellten Sicherheitschips des Düsseldorfer Unternehmens Secusmart oder eins der 2000 Bluetooth-Zusatzgeräte des Münchner Unternehmens Rohde & Schwarz.

Bessere Technik

Der Nachteil: Diese beiden Technologien können zwar die Telefonate von normalen Handys verschlüsseln, für SMS oder E-Mails gilt das aber nicht. Dennoch scheinen diese Lösungen deutlich besser zu sein, als die zuletzt nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gekaufte Verschlüsselungs-Technik der Bundesregierung. In sekundenschnelle soll die Identifizierung abgeschlossen und der Code ausgetauscht sein.

Tanzende Schlüssel

Die alte Technologie dagegen war schlicht zu langsam. "Da tanzten zwei Schlüssel auf dem Display, die sich zusammenschließen mussten, das aber erst nach Ewigkeiten taten", wird ein ehemaliger Staatssekretär auf der Online-Ausgabe der "Süddeutschen" zitiert. "Mein Minister und ich haben das Gerät ein einziges Mal ausprobiert. Danach hat mich nie wieder jemand auf dem Handy angerufen."