• Mobiles Arbeiten - individuelle Vorteile mit Schattenseiten

    Nicht neu erfunden, aber immer stärker in den Fokus gerückt wurde das mobile Arbeiten mit zunehmender Technisierung eigentlich standortbezogener Tätigkeiten. Wo früher noch der Zugriff auf Akten, Unterlagen und sonstige Hilfsmittel direkt am Arbeitsplatz nötig war, lassen sich im Zuge der Digitalisierung zahlreiche Tätigkeiten unter Zuhilfenahme moderner EDV weitgehend standortunabhängig umsetzen. Das mobile Arbeiten bietet Arbeitgebern wie Arbeitnehmern zahlreiche Vorteile, wartet jedoch auch mit nicht zu vernachlässigenden Schattenseiten auf.

    Mobiles Arbeiten - ein Definitionsversuch



    Allgemein formuliert beschreibt mobiles Arbeiten alle Tätigkeiten, die unabhängig von einem festen Standort ausgeübt werden können. Auch wenn die Vermutung zunächst nahe liegt, gehören Außendiensttätigkeiten nicht, bzw. nur am Rande zu diesen Tätigkeiten, da die Arbeit hier zwar nicht an einem festen Arbeitsplatz erfolgt, dafür aber zwingend an wechselnden Orten, beispielsweise beim Kunden, erfolgen muss. Lediglich der dazu gehörende Verwaltungsteil kann unter Umständen die Anforderungen an echtes mobiles Arbeiten erfüllen. Heute versteht man mobiles Arbeiten meist als Synonym für das bekannte Homeoffice. Zwar gehören Tätigkeiten im Homeoffice auch zum mobilen Arbeiten, mobiles Arbeiten ist aber nicht ausschließlich auf die Ausführung zu Hause begrenzt. Viel mehr bedeutet mobiles Arbeiten die standortunabhängige Tätigkeit, die sowohl zu Hause, als auch von jedem anderen Standort aus erfolgen kann. Grundvoraussetzung für sie ist die Möglichkeit, alle für die Tätigkeit relevanten Daten und Unterlagen mit sich zu führen und so immer zur Hand zu haben. Damit erklärt sich auch von selbst, warum mobiles Arbeiten zwar schon lange möglich ist, mit zunehmender Digitalisierung der Arbeitswelt enorm an Bedeutung gewonnen hat. Die digitale Verfügbarkeit der Arbeitsgrundlagen in Verbindung mit einer nahezu flächendeckenden Versorgung mit ebenso mobiler Breitbandanbindung ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, um von jedem beliebigen Ort aus tätig werden zu können.

    Vorteile mobiler Arbeit

    Die bekanntesten Vorteile ortsunabhängiger Berufsausübungen liegen auf der Hand. Arbeitnehmer erhalten durch die Loslösung ihrer Tätigkeit von einem festen Arbeitsplatz eine enorme Möglichkeit zur flexiblen Gestaltung dieser Arbeit und so zu einer leichteren Vereinbarkeit von beispielsweise Beruf und Freizeit, Beruf und Familie sowie Beruf und Erziehungs- oder Pflegeaufgaben. Allerdings kommen diese Vorteile in erster Linie dann zum Tragen, wenn die Lösung vom Arbeitsplatz zugleich mit einer zeitlichen Flexibilisierung der Tätigkeitserfüllung einhergeht. Darüber hinaus hat aber auch ein Arbeitgeber Vorteile von ortsunabhängiger Arbeit. Wird sie konsequent praktiziert, lassen sich durch die Verlagerung der Arbeitsplätze vom Unternehmensstandort weg schlicht Arbeitsplätze, und damit verbunden bares Geld, einsparen. Weiterhin führt das Angebot an die Mitarbeiter auf Dauer aber auch zu deren besserer Bindung an das Unternehmen sowie zu einer steigenden Zufriedenheit. Unabhängig von anderen, später noch zu betrachtenden Faktoren, wirkt sich eine höhere Zufriedenheit in aller Regel positiv auf den Output und letztlich auf den Unternehmensgewinn aus.

    Die Kehrseite der Medaille - diese Nachteile bringt mobiles Arbeiten mit sich

    Allerdings lässt sich an dieser Stelle die Betrachtung recht einfach von den Vorteilen zu den damit verbundenen Nachteilen mobiler Arbeit verlagern. Um aus einer steigenden Zufriedenheit der Mitarbeiter tatsächlich einen wachsenden Gewinn zu erzielen, muss sichergestellt werden, dass die Arbeit abseits der Aufsicht und Kontrolle von Vorgesetzten und Unternehmensführung auch tatsächlich ebenso effektiv funktioniert. Und gerade das ist nur eingeschränkt, bis hin zu überhaupt nicht möglich. Denn ob ein Mitarbeiter beispielsweise zu Hause Arbeitsergebnisse erbringt, lässt sich prüfen. Wie lange er dafür benötigt hat und ob er seine komplette Schuldigkeit an Arbeitszeit tatsächlich abgeleistet hat, ist dagegen nur schwer nachzuvollziehen. Über mangelnde Kontrollmöglichkeiten hinaus besteht aber auch ein weit praktischeres Problem mobiler Arbeit. Zwar lassen sich Zugriffe auf zur Arbeit nötige Informationen aus dem Unternehmen über mobile Endgeräte und gute Datenanbindungen leicht ermöglichen. Allerdings fällt die Absicherung dieser Verbindungen dagegen weit schwerer. Wo am Arbeitsplatz der Zugriff recht simpel über eine Zugangskontrolle zum Gebäude reguliert werden kann, lässt sich im privaten Bereich der Zugriff auf das mobile Endgerät effektiv nur schwer kontrollieren. Auch die Sicherheit der Datenverbindung dürfte gerade auf der Seite des Arbeitnehmers zumindest einiges an Aufwand erfordern, während auf Unternehmensseite ohnehin eine gute Sicherheitsinfrastruktur für die verwendeten Daten zur Grundausstattung zählt.



    Mobile Device Management

    Die Grundvoraussetzung für effektives wie sicheres mobiles Arbeiten ist daher das sogenannte Mobile Device Management (MDM) eines Unternehmens. Darunter fallen alle Maßnahmen, die zur Identifizierung, Kontrolle und Absicherung der im Unternehmen verwendeten Endgeräte zu verstehen sind. Vereinfacht gesagt muss ein Unternehmen sicherstellen, dass alle Geräte, die auf die hausinternen Daten zugreifen, vom Unternehmen erfasst, registriert und abgesichert sind. Häufig erfolgt im Rahmen des MDM beispielsweise auch die Installation von Programmen und Apps zentral über die EDV-verwaltende Stelle. Während Laptops ohnehin alle Voraussetzungen für ein effektives MDM mit sich bringen, sind andere mobile Endgeräte, wie Smartphones oder Tablets, zunächst eher auf private Endkunden ausgerichtet. Um diese sicher in die Unternehmensstruktur einzubinden, ist einiges an Aufwand erforderlich, für ein mobiles Arbeiten heute aber zugleich kaum vermeidbar.

    Fazit - keine mobile Arbeit ohne funktionierendes Mobile Device Management

    Mobiles Arbeiten ist heute weit verbreitet und wird mehr und mehr zu einem alternativen Standard zur klassischen Bürotätigkeit. Damit auch tatsächlich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Vorzüge dieser Arbeitsweise ausschöpfen können, kommt es als Hauptbestandteil einer sicheren Arbeit auf ein vollwertiges und durchdachtes Mobile Device Management an. Denn nur, wenn mobile Tätigkeiten mit derselben Sicherheit erfolgen können, wie die Arbeit am Arbeitsplatz, hat dieses Modell eine Erfolg versprechende Zukunft.