• Die Mobilfunkbranche 2016 - wie geht es weiter?

    Von Jahr zu Jahr stieg die Nutzung von Mobiltelefonen. Regelmäßige Innovationen und neue Produkte sorgten für eine ständig wachsende Anzahl von Mobilfunkanschlüssen, wie diese Statistik zeigt. Ein wichtiger Meilenstein war 2014, als es in Deutschland erstmals mehr Handys als Festnetzanschlüsse gab. Doch wie geht es mit dieser für Deutschland so wichtigen Branche weiter? Experten sind sich einig, dass das Wachstumstempo langsam nachlassen wird. Von einer Marktsättigung will indes niemand sprechen. Wichtige gesellschaftliche Trends machen die Branche auch weiterhin zu einem wichtigen Jobmotor, wobei sich die Dynamik in den Bereich ITK verlagert.


    Der Bereich Mobilfunk und Kommunikation lässt sich nach wie vor als sehr dynamisch bezeichnen - die Entwicklung scheint sehr positiv zu verlaufen.

    Branche bleibt dynamisch – Impulse kommen jedoch nicht aus der klassischen Telefonie

    Auch in den nächsten Jahren kann damit gerechnet werden, dass sich die Mobilfunkbranche weiterhin dynamisch entwickeln wird. Die Impulse für das zukünftige Wachstum kommen dabei aber nicht aus der mobilen Telefonie, denn dieser Markt gilt mittlerweile als weitgehend gesättigt. Unter anderem wird erwartet, dass folgende Trends weiter für Innovation, neue Lösungen und damit für Dynamik sorgen werden:

    • Mobiles Bezahlen
    • Smart Home
    • Internet der Dinge / Industrie 4.0
    • Sicherheit

    Ein wichtiges Feld wird zunächst im Bereich Mobile Payment gesehen. Von Bedeutung ist dabei die Schnittstelle zwischen Banken bzw. Kreditkartenanbietern, internetbasierten Bezahldiensten, den Providern und natürlich den Geräteherstellern. Gefragt sind moderne Lösungen, die unkompliziertes und vor allem sicheres Bezahlen per Smartphone im Internet aber auch im Einzelhandel ermöglichen. Als Thema mit Potenzial wird auch der das sogenannte Smart Home betrachtet. Dabei, so die Vision der Entwickler, können von der Heizung im Keller über den Kühlschrank bis hin zum Dachfenster alle Prozesse miteinander abgestimmt und gesteuert werden. Wohnen soll dadurch nicht nur komfortabler, sondern vor allem kosteneffizienter werden. Als Schnittstelle haben die Entwickler auch hier das Smartphone im Blick. Und auch hinter dem Schlagwort Industrie 4.0 sowie dem Internet der Dinge wird ein gewaltiges Entwicklungspotential vermutet. Um alle Zulieferer und Austauschprozesse in der Industrie optimal miteinander zu vernetzen, bedarf es noch umfangreicher Entwicklungsarbeit. Am Ende soll aber neben der Industrie auch der Kunde profitieren, der auf hochindividuell angefertigte Produkte zum günstigen Preisen zugreifen kann.

    Bei allen Entwicklungen wird das Thema der Datensicherheit eine übergreifende Bedeutung einnehmen. In den Datennetzen sehen Experten in Zukunft die wichtigste Infrastruktur die vor Terroristen und Kriminellen geschützt werden müssen.


    Mobilfunk als Jobmotor?

    Die beschriebenen Entwicklungen werden dafür sorgen, dass nicht nur in der Mobilfunkbranche selber, sondern auch in angeschlossenen Bereichen zahlreiche neue Jobs entstehen werden. Zuletzt hat der Branchenverband bitkom im Herbst 2015 die Beschäftigungsentwicklung dargestellt. Demnach sind seit 2015 erstmals mehr als eine Million Beschäftigte in der Branche für Informations- und Telekommunikationstechnologie (ITK) beschäftigt. In diesem Jahr waren die Umsätze um 1,9 Prozent auf 156 Milliarden Euro gestiegen. Damit, so die bitkom, sind seit 2010 mehr als 135.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen worden. Wachstumstreiber waren dabei die Unternehmen in der Informationstechnologie, während im Bereich Mobilfunk und Unterhaltung leichte Rückgänge zu verzeichnen waren.

    Und auch in den nächsten Jahren erwartet der Branchenverband eine positive Entwicklung mit einem moderaten Wachstum um 1,5 Prozent in 2016. Damit kann auch in den nächsten Jahren mit einem kontinuierlichen Aufbau von Beschäftigung gerechnet werden. Auch hier ist die ITK der Jobmotor, während in den Kernbereichen Telekommunikation und Unterhaltung eher mit Stagnation bzw. sogar leichten Rückgängen zu rechnen ist. Das heißt aber natürlich nicht, dass es hier überhaupt keine Stellen mehr gibt. In der Branche herrscht eine gewisse Dynamik, so dass auch ein moderater Ersatzbedarf entsteht, wenn Mitarbeiter ihre Stelle wechseln oder etwa wegen Verrentung die Unternehmen verlassen. Die Musik, so sind sich Branchenkenner einig, wird aber auch in der Jobentwicklung in den anderen Bereichen spielen.

    Neben der Frage, wie viele Arbeitsplätze entstehen, sind aber weitere Faktoren für die Attraktivität einer Branche entscheidend. Zu diesen Faktoren zählen insbesondere:

    • Jobchancen
    • Einstiegsgehälter
    • Entwicklungsperspektiven / Aufstiegschancen

    Während die Jobchancen für ausgebildete Fachkräfte bei einem geschätzten Bedarf von allein 40.000 IT-Spezialisten sehr gut sind, ist es mindestens ebenso entscheidend für die Attraktivität einer Branche, auf welcher Ebene die Arbeitsplätze angesiedelt sind, welche Entwicklungschancen diese bieten und mit welchem Einkommen die Beschäftigten rechnen können. Auch in dieser Hinsicht können die Aussichten in der ITK Branche als ausgezeichnet angesehen werden. Bei einer Lohnsteigerung von 2,5 Prozent im Jahre 2015 können Einsteiger laut IG Metall derzeit mit etwa 40.000 Euro Jahresgehalt rechnen. Softwarespezialisten oder Führungskräfte verdienen derzeit bis zu 80.000 Euro im Jahr. Da es sich um eine Querschnittstechnologie handelt, sind die Einsatzfelder zudem sehr unterschiedlich und damit ausgesprochen abwechslungsreich, wie auch die Jobangebote auf stepstone.de zeigen.

    Den Chancen stehen auch Risiken gegenüber

    Natürlich werden die Entwicklungschancen durch Branchenverbände naturgemäß eher positiv dargestellt. Den guten Chancen in der Branche stehen aber auch Risiken gegenüber, wobei die Chancen überwiegen. So sehen Branchenkenner in der aktuellen Entwicklung um den Brexit eher Chancen für die Branche in Deutschland. Unter anderem überlegt der Britische Konzern Vodafone, seinen Hauptsitz nach Düsseldorf zu verlagern. Dadurch könnte sich das Angebot neuer und attraktiver Jobs deutlich erhöhen. Risiken können dagegen eher im Bereich der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung gesehen werden. In einer übergreifenden Krise würde auch die ITK-Branche leiden, da sie als wichtiger Zulieferer für viele Industriebranchen tätig ist. Zumindest langfristig werden die Perspektiven aber als ausgezeichnet bewertet.


    Auch jobtechnisch hat die Kommunikationsbranche aktuell viel zu bieten.

    Fazit – Beste Chancen in der Mobilfunkbranche bzw. ITK

    Innerhalb der Informations- und Kommunikationstechnologie handelt es sich bei der Mobilfunkbranche um ein Segment mit eher schwachen Aussichten. Mit Blick auf die Gesamtbranche gehen die Experten aber von einer dynamischen Entwicklung aus. Als Wachstumstreiber werden Trends wie Smart Home oder Mobil Payment sowie die Sicherheit gesehen. In diesem Bereich werden durch kontinuierliches Wachstum auch in den nächsten Jahren zahlreiche attraktive Stellen mit guten Entwicklungsperspektiven und attraktiven Gehältern entstehen. Ein beruflicher Einstieg in diese Branche bietet also zahlreiche interessante Perspektiven.