• Die fünf größten Mythen aus der Welt der Smartphones

    Wenn gefährliches Halbwissen interessant und spannend klingt, so verbreitet es sich häufig wie ein Lauffeuer. Das Problem: Es bleibt aber nach wie vor eben nur Halbwissen. Das Halbwissen wird ergänzt um die Flüsterpost-Komponente, bei der ja bekanntlich immer noch ein neues Fünkchen Wahrheit dazu gedichtet wird. Was herauskommt, sind die Mythen der Smartphone-Welt, die in diesem Beitrag revidiert werden sollen.


    Abbildung 1: Um den liebsten Begleiter vieler ranken sich so einige Mythen.

    1.) Der Mythos: Kostenlos ist immer gut

    Unter www.heise.de ist ein Video zu finden, das zeigt, dass Offerten und verlockende Boni nicht immer halten, was sie versprechen. Auf rein mathematischer Basis wird deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, Angebote zu prüfen und selbst nachzurechnen. Anstatt die angebotenen Handys nämlich „umsonst“ zu bekommen, wird der unbedachte Käufer 717,60 Euro allein an Grundgebühr berappen müssen. Wer auf das scheinbar verlockende „Options-Testing“ eingehen würde, müsste summa summarum sogar noch mehr – nämlich 1175 Euro – bezahlen. Wer die 50 Inklusiv-Minuten aufgebraucht hat und weiter telefoniert, muss bei 68 Minuten monatlicher Telefonie 1756 Euro über die komplette Vertragslaufzeit bezahlen. Verbrauchertipp: Lock-Angebote lohnen sich nur selten. Ein klassischer Vertrags-Vergleich ist hier in jedem Fall zielführend.

    2.) Der Mythos: Ein Prepaid-Handy hilft beim Sparen

    Unter www.handyvertragvergleichen.de wird mit dem Ammenmärchen aufgeräumt, dass ein Prepaid-Tarif beim Sparen hilft. Dort heißt es: „Ein wichtiger Vorteil (eines Handyvertrags) ist die Tatsache, dass Sie Ihre monatlichen Ausgaben recht genau berechnen können. Zu den Grundgebühren eines Vertrags kommen eventuell nutzungsabhängige Beiträge, also Anrufe, SMS-Nachrichten oder auch die Überlastung Ihres monatlichen Datenvolumens. Davon abgesehen werden Sie jedoch sehr genau wissen, wie viel Geld Sie im nächsten Monat für Ihren Handyvertrag ausgeben werden.“ Zum Vergleich: Wer das Prepaid-Zahlungsmodell nutzt, könnte im ungünstigsten Fall wöchentlich das Guthaben aufladen. Dann kämen die monatlichen Kosten für die Prepaid-Variante sicherlich deutlich höher als ein Handyvertrag.

    3.) Der Mythos: Handyvertrag „teilen“ spart Geld

    Das Modell der „Vertragsteilung“ wird im Fachhandel oder online meist unter dem Begriff Partner-Tarif oder Familien-Tarif vermarktet. Preislich lässt sich hierbei wirklich etwas einsparen, allerdings nicht ohne Einschränkungen. Wer sich einen Vertrag teilen möchte, der muss das Modell des jeweiligen Anbieters genau vergleichen.

    • Zum einen werden Varianten angeboten, bei denen sich die Vertragspartner nicht nur die Kosten, sondern auch die gebuchten Volumina bei Telefonie, SMS und Internet teilen.


    • Andere verstecken hinter dem angepriesenen Partner-Vertrag im Grunde „nur“ eine Rabattierung, die allerdings den Vorteil bietet, dass zwei unabhängige Verträge abgeschlossen werden.

    Welche Vertragsvariante sich in jedem individuellen Fall rechnet, zeigt nur die Einzelkalkulation.

    4.) Der Mythos: Im Flugzeug muss das Smartphone offline sein

    Professor Andreas Strohmayer vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart räumt in diesem Beitrag in der Welt (www.welt.de) mit dem Gerücht auf, dass das Smartphone bei Start und Landung des Flugzeugs ausgeschaltet sein muss. Der Fachmann erklärt: Werden die Smartphones an Bord nicht in den Flugmodus geschaltet, stört die Suche des Smartphones nach Signalen den Funk an Bord der Maschine. Das hat zur Folge, dass der Pilot ein ständiges Knistern im Ohr hat. Das heißt für die Fluggäste allerdings noch lange nicht, dass sie sich den Anweisungen widersetzen können. Der Unterschied zwischen dem Flugmodus und dem ausgeschalteten Smartphone ist übrigens vor allem auf dem Boden spannend, denn ein Smartphone im Flugmodus kann man orten. Ein ausgeschaltetes Smartphone kann indes nicht geortet werden.


    Abbildung 2: Smartphones können die akustischen Gegebenheiten im Cockpit beeinträchtigen.

    5.) Der Mythos: Akkus müssen via Originalkabel ent- und geladen werden

    Hinter diesem Mythos verbergen sich gleich zwei Annahmen, die allerdings beide falsch sind:

    • Enthält das Smartphone einen Polymer- oder einen Lithium-Ionen-Akku, muss dieser nicht vollständig entladen werden, bevor das Gerät wieder ans Ladekabel darf. Rein technisch betrachtet ist ein vollständig entladener Akku sogar schädlich. 30 bis 70 Prozent sind indes in Ordnung.


    • Das Smartphone wird weder schneller noch besser geladen, wenn das Originalkabel verwendet wird. Halten sich Drittanbieter an die Spezifikationen des Herstellers, ist das technisch eine einwandfreie Lösung.

    Besonders erfreulich ist, dass man sich bei der Datensynchronisation mittlerweile nicht mehr ums Kabelproblem kümmern muss. Hier gibt es diese anderen Optionen.

    Quellen: pixabay.com © JESHOOTS (CC0 Public Domain)